Lockenköpfe kennen das Problem: Man glättet sich mühsam die Haare, nur um beim ersten Schritt vor die Tür festzustellen, dass die Luft besonders feucht ist. Oder, noch schlimmer, es regnet. Schon springen die Locken zurück. Aber warum?
Feuchtigkeit bringt Haare in Ursprungsform zurück
Zunächst: Nicht jeder bekommt durch Feuchtigkeit automatisch krauses Haar. „Die Feuchtigkeit bringt Haare in ihre Ursprungsform zurück“, erklärt Guido Wirtz, vorsitzender Landesinnungsmeister beim Landesverband Kosmetik & Friseure Rheinland. Der Effekt wirkt deshalb auch umgekehrt – wer sich Locken ins glatte Haar gearbeitet hat, muss bei Feuchtigkeit ebenfalls um seine Frisur fürchten.
Nasse Haare sind besonders verformbar
Denn Haare nehmen Wasser auf, wenn sie feucht werden. Verschiedene Verbindungen im Molekülgitter geben Haaren Struktur und Form. Eine Verbindung sind Wasserstoffbrücken. „Wenn die Haare nass sind, lösen sich diese Brücken“, sagt Wirtz: Wassermoleküle setzen sich dazwischen. Dadurch verlieren die Haare Stabilität, kehren in ihre Ausgangsform zurück und sind verformbar. Trocknet man die Haare, schließen sich die Brücken.
Anti-Frizz-Produkte können helfen
Der Feuchtigkeit lässt sich durch Anti-Frizz-Produkte beikommen: Sie legen sich wie ein Schutzmantel um die Haare, Wasseraufnahme und Kräuseleffekt werden gemindert. „Aber ob man das möchte?“, fragt Wirtz. „Menschen mit krausem Haar können durch den Effekt schließlich manchmal das Wetter vorhersagen.“
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