Arbeiten in der Chemie

Ausbildung in der Chemie

Junger Chemikant vor einer Chemie-Anlage. Foto: Olha - stock.adobe.com
Ausbildung in der Chemie: Chemie, Technik, Labor - so stellt man sich die Ausbildungsberufe in der Chemie-Industrie vor.
Es gibt aber noch viel mehr Berufe, zum Beispiel im Gastronomie- und im kaufmännischen Bereich. Foto: Olha - stock.adobe.com

Welche Ausbildungsberufe gibt es in der Chemieindustrie?

Nicht jeder, der sich in der Chemie-Industrie entfalten möchte, muss eine Rakete in den Naturwissenschaften sein! Es gibt rund 50 verschiedene Ausbildungsberufe, von A wie Anlagenmechaniker/in bis Z wie Zerspanungsmechaniker/in. Dazwischen befindet sich eine riesige Vielfalt.

Es gibt die folgenden Berufsfelder:
• technische Berufe
• naturwissenschaftliche Berufe
• kaufmännische Berufe
• IT- und Medienberufe
• gastronomische Berufe

Besonders stark sind der Chemikanten- und Industriemechanikerberuf in der Branche vertreten.

Laborfachkräfte, Kaufleute, Profis in Logistik und  IT sind ebenfalls sehr gefragt. In der Chemie-Industrie kannst du auch Restaurantfachkraft werden und zum Beispiel bei Events und in Mitarbeiterrestaurants für perfekte Gastlichkeit sorgen.

Welchen Schulabschluss braucht man für eine Ausbildung in der Chemie?

Für die dualen Ausbildungsberufe ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis sind jedoch bestimmte Abschlüsse stärker vertreten als andere. Bei diesen häufigen Berufsausbildungen in der Chemie-Industrie sieht das so aus:

  • Chemikantenberuf: Wer diese Ausbildung anfängt, bringt meist die mittlere Reife (49 %) oder das Abi (44 %) mit.
  • Laborberufe: Hier bringen die meisten Neulinge das Abi mit (66 bis 75 %).
  • Industriemechanikerberuf: Hier überwiegt beim Ausbildungsstart die mittlere Reife (62 %), gefolgt von Abi (21 %) und Hauptschulabschluss (15 %).
  • Industriekaufleute: Die meisten angehenden Industriekaufleute sind mit dem Abi (64 %) am Start. An zweiter Stelle rangiert die mittlere Reife (32 %).
  • Fachinformatik: Wer sich für diesen Ausbildungsberuf interessiert, bringt meist das Abi mit. Je nach Fachrichtung liegt dessen Anteil bei den Neulingen zwischen 53 und 63 %, gefolgt von mittlerer Reife.

Wenn du wirklich einen Beruf mit viel Chemie suchst…

… auch dann hast du viele Möglichkeiten. Es gibt Chemie-Berufe mit sehr unterschiedlicher Ausbildungsdauer:

  • Chemisch-technische Assistenz: Diese Ausbildung findet an Berufsfachschulen und -kollegs statt und dauert nur 2 Jahre.
  • Chemikanten- und Laborberufe: Dies sind duale Ausbildungen. Das heißt, sie finden in Betrieb und Berufsschule statt. Sie dauern 3,5 Jahre.
  • Weiterqualifizierung: Nach der Berufsausbildung steigt dein Gehalt je nach Spezialisierung und Fortbildung. Beispielsweise als IndustriemeisterIn Chemie erzielst du ein sehr gutes Einkommen.
  • duales Studium: Du kombinierst eine Berufsausbildung mit einem Studium und schließt beides nach ca. 6 bis 8 Semestern ab. Für die praktische Tätigkeit während des Studiums zahlt dir dein Unternehmen eine attraktive monatliche Vergütung, oft auch Zuschüsse zum Studium. 
  • Studienfach Chemie/Chemie-Ingenieurwesen: Du kannst nach dem Bachelor, dem Master oder während/nach der Promotion in den Beruf einsteigen. Vom Abi bis zur fertigen Doktorarbeit kann es 10 Jahre dauern. Je höher der Abschluss, um so besser ist dein Gehalt.

Was verdient man bei einer Ausbildung in der Chemiebranche?

Eine duale Ausbildung in der Chemie-Industrie verschafft dir finanzielle Unabhängigkeit von Anfang an. Die Ausbildungsvergütung liegt im ersten Jahr zwischen 1094 Euro (Saarland und Rheinland-Pfalz) und 1148 Euro (NRW). Dies hängt vom Tarifbezirk ab. Im vierten Ausbildungsjahr beträgt sie im Saarland und Rheinland-Pfalz 1417 Euro. 

Zum Vergleich: Die Mindestausbildungsvergütung liegt bei 649 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Sie gilt für alle Azubis, deren Betriebe keiner Tarifbindung unterliegen.

Good to know: Die allermeisten Betriebe der Chemie-Industrie sind tarifgebunden. Im Tarifvertrag ist nicht nur die Ausbildung geregelt, sondern auch Extras wie Schichtzulagen und Einmalzahlungen. Das bedeutet: In der Praxis bekommen Chemie-Azubis noch mehr als den Monatssatz.
 

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