Die Generation Z ist fordernd und oberflächlich, die ältere Generation der sogenannten Boomer spießig und unflexibel? Soweit das Klischee. Wir wollen wissen, wie die Beschäftigten in unseren Betrieben wirklich ticken. Deshalb gibt es ab sofort ein neues Format von Wir.Hier.: „Oroo(n)sch“ heißt der neue Talk – in Anlehnung an die pfälzische Aussprache unserer Markenfarbe Orange. Wir bringen junge und ältere Mitarbeitende an einen Tisch und sprechen über wichtige Fragen der Arbeitswelt.
In der ersten Folge waren wir zu Gast beim Kunststoff-Hersteller RENOLIT in Worms. Celine Schrafl (23) und Ernst Uhrig (57) diskutieren, wie viel Vereinbarkeit von Beruf und Privatem möglich sein sollte.
Was bedeutet Arbeit für euch?
Ernst: Dass man finanziell unabhängig ist, eine Familie ernähren und sich Wünsche erfüllen kann.
Celine: Selbstverwirklichung. Das zu finden, was einem im Leben Spaß macht.
Was nervt dich an jüngeren Kolleginnen und Kollegen, Ernst?
Ernst: Die Einstellung. Sie kommen auf die Arbeit, um die acht Stunden runterzureißen, und dann ist wieder Feierabend. Das gilt nicht für alle, aber für viele.
Und was nervt dich bei den Älteren, Celine?
Celine: Der Satz „Früher war alles besser“.
Ist die Generation Z wirklich arbeitsscheu?
Ernst: Es ist schon ein Wandel im Vergleich zu der Zeit, als ich jung war. Viele jüngere Mitarbeitende wollen ihre acht Stunden arbeiten, aber bloß nicht am Wochenende. Das muss man als Schichtarbeitender aber. Die jungen Leute machen sich nicht so viele Gedanken über die Firma. Viele sagen: Wenn es hier nicht klappt, gehe ich woanders hin.
Celine: Ich glaube schon, dass sich die Einstellung zum Arbeiten geändert hat. Und es sind sicher auch einige Kandidatinnen und Kandidaten dabei, die nicht das größte Engagement zeigen. Aber ich finde, man kann nicht die ganze Generation über einen Kamm scheren. Es gibt auch viele, die noch nicht das gefunden haben, was sie gerne dauerhaft machen möchten. Es ist eine Herausforderung, das zu finden, was einen erfüllt, damit man jeden Tag sagen kann: Ich gehe gerne zur Arbeit.
Ernst Viele wechseln den Job heute schneller. Das ging früher nicht. Und mir ist auch wichtig, dass man ein gutes Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen aufbaut. Dass man nicht nur seine Arbeit macht, sondern auch privat etwas zusammen unternimmt – zum Beispiel mal etwas trinken geht oder zusammen Darts spielt. Arbeit und Privates zu strikt zu trennen, finde ich nicht gut.
Ist die Generation Z lieber arbeitslos als im falschen Job?
Celine: Nein, das würde ich nicht sagen. Mir ist es total wichtig, dass ich Sicherheit durch meine Arbeit habe. RENOLIT als Arbeitgeber gibt mir diese Sicherheit. Ich kann verstehen, dass Menschen ihren Job aufgeben, wenn sie todunglücklich darin sind und Angst haben, am nächsten Tag zur Arbeit zu kommen.
Wie wichtig ist euch, Familie und Beruf vereinbaren zu können?
Ernst: Meine Söhne sind schon längst erwachsen. Als sie klein waren, haben sie nicht viel von ihrem Vater gehabt, weil ich schon damals Schichtarbeiter war. Wenn ich zu Hause war, habe ich oft geschlafen oder die Kinder waren in der Schule. Elternzeit gab es damals gar nicht. Trotzdem hat alles gut geklappt bei uns.
Celine: Ich habe noch keine Kinder, aber es sollte heutzutage möglich sein, dass man eine Familie hat und trotzdem beide Elternteile Karriere machen. Dabei helfen Angebote wie Homeoffice, Gleitzeit oder auch Betriebskindergärten. Das macht einen Arbeitgeber auch attraktiver.
Man könnte auch sagen: Der Arbeitgeber muss sich nicht auch noch verantwortlich fühlen für das Familienleben seiner Beschäftigten.
Ernst: Bei RENOLIT ist das definitiv anders – der Arbeitgeber kümmert sich sehr.
Celine: Ich würde auch sagen, glückliche und zufriedene Mitarbeitende wirken sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus.