Arbeiten in der Chemie

So arbeitet ein Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik

· Lesezeit 1 Minute.
So arbeitet ein Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik
Thomas Musiol. Foto: Irenaeus Jost. :Thomas Musiol bei der Arbeit mit einem Kollegen.

Ich bin Thomas Musiol, 27 Jahre alt und Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik bei Röchling Sustaplast in Lahnstein. Unser Standort beschäftigt über 260 Mitarbeiter und macht aus Kunststoffgranulat oder -pulver sogenannte Halbzeuge für viele industrielle Anwendungen. In der Lieferkette sind wir an zweiter Stelle hinter dem Rohstoffproduzenten. Röchling ist als gute Firma bekannt, und ich wollte immer etwas Technisches machen. Angefangen habe ich als Industriekaufmann-Azubi, aber bald gemerkt, dass Büroarbeit nichts für mich ist.

Also habe ich gewechselt – auch, um Bewegung in meine Arbeit zu bekommen: An meiner Kalander-Anlage laufe ich jeden Tag mehrere Kilometer. Kalander sind Anlagen aus beheizten Edelstahlwalzen. Darauf produzieren wir Platten oder Folien, stündlich fließen viele Kilogramm geschmolzener Kunststoff hindurch. Ich behalte die ganze Bahn im Blick, damit keine Verunreinigungen entstehen, mache Messungen und beseitige Störungen. Meine Kollegen und ich mischen das Material, sind für die Qualität zuständig, rüsten und reinigen die Maschinen, wickeln manche Aufträge am Computer ab und übernehmen das Recycling. Dafür braucht man Fitness, aber man muss auch mit dem Kopf dabei sein, denn wir lernen immer dazu. Derzeit bilde ich mich zum Meister weiter und würde irgendwann gerne selbst ausbilden. 

Teamarbeit

Meine Kollegen sind die besten der Welt. Bei uns wird Teamarbeit großgeschrieben, etwa beim Abbauen, Umrüsten und Anfahren der Anlage. Denn manchmal muss man zu zweit anpacken. Unser Werkzeug ist deshalb auch ein bisschen größer als normal.

Polieren

Thomas Musiol bei dem Polieren der Walzen.
Thomas Musiol. Foto: Irenaeus Jost.

An den Walzen bleibt immer etwas Kunststoff hängen. Das regelmäßige Reinigen mit dem Putztuch gehört also auch zum Job.

Breitschlitzdüse

Thomas Musiol beim Umbau der Breitschlitzdüse.
Thomas Musiol. Foto: Irenaeus Jost.

Die Kalander-Anlage kann jede Stärke von Folie bis Platte produzieren. Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ist das Umrüsten der Maschinen. Ich kann sie komplett zerlegen, reinigen und die Spaltmaße an der Breitschlitzdüse einstellen. Je nach Produktionsplanung kommt es öfter oder seltener dazu.

Steuerung

Thomas Musiol bei der Bedienung der Steuerung.
Thomas Musiol. Foto: Irenaeus Jost.

Auf dem Bildschirm sehe ich alle Parameter der Anlage: die Drehzahl der Zylinder, die Arbeit der Pumpe, die Temperatur der Walzen und den Druck des Siebs. Und verschiedene Materialien brauchen verschiedene Temperaturen zum Schmelzen. Von hier aus kann ich das alles steuern.

Mischer

Thomas Musiol bei der Arbeit am Mischer.
Thomas Musiol. Foto: Irenaeus Jost.

Wenn wir ein Material aus zwei oder drei Komponenten fahren, werden sie hier je nach Rezeptur eingemischt und über eine Leitung in die Maschine eingezogen. Vorher trocknen die Rohstoffe im Silo. Diese Teile der Anlage sind neu: Röchling hat allein in den letzten drei Jahren einiges in unseren Standort investiert.

In unserer Rubrik „Unsere Arbeitsplätze“ sind Sie ganz nah dran: Hier erzählen Beschäftigte aus ihrem Alltag in der Chemie.

  • Like
  • PDF

Das könnte Sie auch interessieren

Außenansicht der Emser Therme

Sie möchten eine Übernachtung im Emser ThermenHotel oder einen Wanderrucksack gewinnen? Dann nehmen Sie an unserem Gewinnspiel teil. Dazu müssen Sie nur folgende Fragen richtig beantworten:
1. Wie viele Auszubildende gibt es in der Chemieindustrie in Deutschland?2. Wer entscheidet, ob neue Elemente zum Periodensystem hinzugefügt werden? 3. Wie heißt der Generationentalk von Wir.Hier.? 
1. Preis
Eine Übernachtung für zwei Personen im Emser ThermenHotel. 
2.-4. Preis 
Einen leichten und ergonomisch geformten Wanderrucksack von Deuter. 
So können Sie teilnehmen: 
Schicken Sie uns die Antworten auf die drei Fragen, Ihre Anschrift sowie den Namen Ihres Arbeitgebers per E-Mail an: redaktion@wir-hier.deTeilnahmeberechtigt sind alle Leser von Wir.Hier. Eine Teilnahme über Gewinnspielclubs oder sonstige gewerbliche Dienstleister ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden unter allen richtigen Einsendungen ausgelost.
Einsendeschluss ist der 17. Oktober 2024.

Acht Mitarbeiter von Michelin stehen mit ihren Managern in einer Halle. Foto: Michelin

Aufgrund der geplanten Werkschließung in Trier bietet Michelin seinen Mitarbeitern eine berufliche Qualifikation bei der IHK. Die ersten Absolventen haben die Prüfung zum Maschinen- und Anlagenführer erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen im Winter die nächsten Mitarbeiter zur Prüfung antreten.

Newsletter