Arbeiten in der Chemie

So arbeitet ein Laborleiter

· Lesezeit 1 Minute.
So arbeitet ein Laborleiter
Schnittstelle zwischen den Abteilungen: Michael Müller, Laborleiter bei Ursa Chemie. Foto: Sandro

Ich bin Michael Müller, 36 Jahre alt, promovierter Chemiker und arbeite seit drei Jahren als Laborleiter bei Ursa Chemie in Montabaur. Das Besondere an Ursa: Wir sind ein Lohnfertiger. Mit unseren 56 Mitarbeitern stellen wir für unsere Kunden aus 19 Branchen Produkte her, die sie selbst nicht produzieren können, dürfen oder wollen. In unserem Entwicklungslabor werden die Kundenrezepturen daraufhin überprüft, ob sie in unseren Anlagen gefertigt werden können. Das Labor prüft auch die Qualität der Rohstoffchargen und der Fertigwaren. Außer mir arbeiten hier neun Laboranten und Chemietechniker. Wir haben knapp 400 Fertigproduktchargen und ungefähr genauso viele Rohstoffe monatlich freizugeben, da ist man aufeinander angewiesen.

Für unsere Kunden produzieren wir um die 800 Produkte, das bedeutet einen täglichen Spagat zwischen verschiedenen Anforderungen beispielsweise an Hygiene oder Ex-Schutz. Regularien wie die Biozid- und die Reach-Chemikalienverordnung sind ein Riesenthema für uns.

Messwerte eintragen

Meister Sebastian Fritz ist für die erste große Produktcharge verantwortlich, die bei Ursa läuft. In diesem Fall stehe ich auch mit am Kessel. In dem abgebildeten Emaille-Kessel verarbeiten wir sehr saure Produkte, die Edelstahl angreifen würden.

Abstimmung

So arbeitet ein Laborleiter bei Ursa Chemie: Abstimmung mit dem Vertrieb. Foto: Sandro

Ich rede oft mit unserem Vertriebsleiter Jürgen Kruss über aktuelle Projektanfragen. Wir klären, ob wir etwa einen bestimmten Rohstoff verarbeiten können und was zu beachten wäre. Wir suchen nach K.-o.-Kriterien, um vom Kunden möglichst früh viele Informationen zu bekommen. Wenn Labor und Sicherheitsbeauftragter grünes Licht geben, können unsere Kollegen und Kolleginnen das Projekt angehen

So arbeitet ein Laborleiter bei Ursa Chemie: Messwerte eintragen. Foto: Sandro

Der Karl-Fischer-Titrator ist ein Messgerät, das wir oft einsetzen. Die Probe wird in einer Spritze aufgezogen und ins Messgerät injiziert. Unser Laborant Leon Böhm gibt die eingewogene Probenmenge über die Tastatur ein, und das Gerät bestimmt selbstständig den Wassergehalt. Die Daten werden ins Probenjournal eingetragen: Manchmal braucht man noch Stift und Papier.

Perfekte Simulation

So arbeitet ein Laborleiter bei Ursa Chemie: Simulation mit dem Laborreaktor. Foto: Sandro

Der Laborreaktor ist unser neuestes Schätzchen. Mit ihm prüfen wir die Kundenrezepturen und können damit Produktionsbedingungen perfekt simulieren. Weil der Reaktor eine Schnittstelle zum Computer hat, können wir Daten wie Drehmoment, Temperaturverlauf und Fließverhalten direkt abgreifen. Die Daten fließen kontinuierlich und nicht nur, wenn ein Laborant da ist und Aufzeichnungen macht. So bekommen wir im Rahmen der Laborentwicklung viel aussagekräftigere Informationen.

Qualitätskontrolle

So arbeitet ein Laborleiter bei Ursa Chemie: Qualitätskontrolle. Foto: Sandro

Die Titration ist ein sehr flexibles Verfahren, deshalb benutzen wir es oft in der Qualitätskontrolle. Mithilfe verschiedener Indikatoren lassen sich die Konzentrationen von Säuren und Basen bestimmen. Hier führt unser Leiter der Qualitätskontrolle Rüdiger Dung eine Titration durch.

Schnittstelle Laborleiter

Als Laborleiter bin ich die Schnittstelle zur Produktion und zur kaufmännischen Abteilung. Das Labor verwaltet alle Artikelnummern und legt fest, wie jeder Rohstoff gelagert und verarbeitet werden darf. Und die Kaufleute kalkulieren die Preise auf der Basis unserer Versuche.

In der Produktion

So arbeitet ein Laborleiter bei Ursa Chemie: in der Produktion. Foto: Sandro
  • Like
  • PDF

Schlagworte

Das könnte Sie auch interessieren

Außenansicht der Emser Therme

Sie möchten eine Übernachtung im Emser ThermenHotel oder einen Wanderrucksack gewinnen? Dann nehmen Sie an unserem Gewinnspiel teil. Dazu müssen Sie nur folgende Fragen richtig beantworten:
1. Wie viele Auszubildende gibt es in der Chemieindustrie in Deutschland?2. Wer entscheidet, ob neue Elemente zum Periodensystem hinzugefügt werden? 3. Wie heißt der Generationentalk von Wir.Hier.? 
1. Preis
Eine Übernachtung für zwei Personen im Emser ThermenHotel. 
2.-4. Preis 
Einen leichten und ergonomisch geformten Wanderrucksack von Deuter. 
So können Sie teilnehmen: 
Schicken Sie uns die Antworten auf die drei Fragen, Ihre Anschrift sowie den Namen Ihres Arbeitgebers per E-Mail an: redaktion@wir-hier.de
Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiter der Chemieunternehmen in Rheinland-Pfalz. Eine Teilnahme über Gewinnspielclubs oder sonstige gewerbliche Dienstleister ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden unter allen richtigen Einsendungen ausgelost.
Einsendeschluss ist der 17. Oktober 2024.

Acht Mitarbeiter von Michelin stehen mit ihren Managern in einer Halle. Foto: Michelin

Aufgrund der geplanten Werkschließung in Trier bietet Michelin seinen Mitarbeitern eine berufliche Qualifikation bei der IHK. Die ersten Absolventen haben die Prüfung zum Maschinen- und Anlagenführer erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen im Winter die nächsten Mitarbeiter zur Prüfung antreten.

Newsletter