Arbeiten in der Chemie

"Jeder Unfall ist einer zu viel"

· Lesezeit 1 Minute.
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Ich heiße Werner Pörzgen und bin 62 Jahre alt. Seit 29 Jahren arbeite ich bei Solvay im Werk Bad Hönningen als Rettungsassistent und Fachkraft für Sicherheit. Beides ist für mich eher Berufung als Beruf, ich fühle mich für das Wohlergehen der 230 Mitarbeiter persönlich verantwortlich. Unser Betrieb ist auf die Herstellung von Barium-Strontiumcarbonat sowie Persalze spezialisiert. Die stecken in hochwertigen Dauermagneten und in Alltagsprodukten aus Glas und Keramik sowie in Waschmitteln. Eigentlich bin ich ja Installateur- und Heizungsbauer, aber das hat mir nicht so gefallen. Darum bin ich erst zum Deutschen Roten Kreuz in den Rettungsdienst gegangen und später zu Solvay. Erst hatte ich Bedenken, weil es ein Chemieunternehmen ist. Aber das war unbegründet. Ich sage immer, wenn man bei der Arbeit aufpasst, ist es hier auch nicht gefährlicher als in einer Schokoladenfabrik. In meiner Freizeit bin ich begeisterter Nordic-Walker und Karnevalist.

Kontrolle

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Unfallbilanz

Wir haben eine Anzeigentafel am Werktor, auf der steht, dass wir seit 267 Tagen keinen meldepflichtigen Unfall im Werk hatten. Diese Zahl gefällt mir nicht wirklich! Zuvor waren es fünf Jahre und davor sogar acht Jahre. Für mich ist jeder Unfall einer zu viel. Wir schauen deshalb auch, dass unsere Mitarbeiter sicher von zu Hause ins Werk und zurück kommen. Viele fahren mit dem Rad, deshalb haben wir jetzt jedem einen Helm spendiert. Auf unserem Gelände herrscht ohnehin Helmpflicht.

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Rat und Hilfe

In der medizinischen Abteilung führe ich die Einstellungsuntersuchungen durch sowie Seh- und Hörtests, messe den Blutdruck, schaue nach Allergien und führe die Krankenakten. In diesem geschützten Bereich können die Kollegen mit ihren Problemen zu mir kommen. Mich kennen alle und wissen, dass ich der ärztlichen Schweigepflicht unterliege – auch gegenüber dem Arbeitgeber.

Schulungen

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Jeder Kollege muss mitdenken. Durch Schulungen der Belegschaft in Sachen Gesundheit und Sicherheit erreichen wir ein hohes Maß an Umsicht und Aufmerksamkeit. Oft geht es eher um kleine, aber sehr wichtige Dinge, wie den Handlauf zu benutzen oder nichts in den Laufwegen abzustellen. Aber natürlich auch um den richtigen Umgang mit Atemschutzmasken oder Gefahrgütern. Ich bilde auch Ersthelfer aus.

Erstversorgung

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Wenn etwas passiert, bin ich als Rettungsassistent gefragt. Der Beruf heißt heute Notfallsanitäter, den Abschluss habe ich aus Interesse nachgeholt. Meist geht es im Alltag um einen gequetschten Finger, einen Schnitt oder Probleme mit dem Rücken. Wenn es jedoch mal ernst wird, kann jeder im Werk unsere Notfallnummer 333 wählen. Dann lasse ich alles stehen und liegen, schnappe meinen Notfallrucksack und leite die Erstversorgung ein. Gerade bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Ich führe lebensrettende Maßnahmen durch, bis der Arzt eintrifft, sorge für die Transportfähigkeit des Patienten und betreue ihn so lange, wie es nötig ist.

Wie eine Energiemanager bei Solvay arbeitet, lesen Sie hier.

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