Arbeiten in der Chemie

AbbVie als Arbeitgeber: Die Balance muss stimmen

· Lesezeit 1 Minute.
Foto: Sandro
Foto: Sandro

Das Büro von Personalleiterin Verena Gaisbauer beim Pharmaunternehmen AbbVie in Ludwigshafen ist schlicht und zweckmäßig. Ein Schreibtisch mit Computer, ein Schrank, ein Besprechungstisch. An den Wänden hängen allerdings keine Organisationspläne, sondern lustige Kinderbilder mit der Widmung: „Für Mama“. „Die Familie ist wichtig, sie gibt mir Kraft und Lebensfreude“, sagt Gaisbauer, die zwei Söhne im Alter von sechs und neun Jahren hat. Gerade deshalb geht sie ihrer Arbeit mit großer Energie und Tatkraft nach: „Jeder muss für sich das richtige Maß finden“, erklärt sie. „Als Unternehmen müssen wir dafür sorgen, dass es dafür flexible Konzepte gibt.“

Auf Platz 1 der Top-Arbeitgeber Deutschlands

Weltweit zählt die Belegschaft 29 000 Köpfe, in Deutschland sind insgesamt 2 600 Männer und Frauen beschäftigt. Für einen Teil von ihnen ist sie verantwortlich – rund 1 000 Mitarbeiter am Standort Ludwigshafen sowie am Hauptsitz Wiesbaden. In Ludwigshafen liegt der Schwerpunkt auf der Forschung und Entwicklung. Hier ist man spezialisiert auf die Erforschung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems, zum Beispiel Alzheimer oder Multiple Sklerose. Zudem werden vor Ort Arzneimittel für 60 Länder produziert und verpackt.

Dass Verena Gaisbauer gerne in einer Personalabteilung arbeiten würde, hat sie bereits im Studium erkannt: „Schon in der Dualen Hochschule in Mannheim hat es mich total gepackt!“, berichtet sie. 2004 kam sie als Junior-Personalreferentin zu AbbVie (damals noch Abbott) und stieg auf der Karriereleiter schnell nach oben. Im Februar hat es AbbVie an die Spitze der Top-Arbeitgeber in Deutschland geschafft. Ein großes Kompliment und eine hohe Auszeichnung: „Darauf sind wir ungeheuer stolz“, sagt sie.

Besonders die Balance von Arbeit und Freizeit liegt der Personalleiterin am Herzen: „Als Unternehmen die richtigen Konzepte zu haben, ist essenziell wichtig. Das fängt bei verschiedenen Teilzeitmodellen an und reicht bis hin zum Homeoffice.“ Stets geht es um die Frage: Wo arbeite ich am produktivsten? Im Büro? Zu Hause? Oder von einem ganz anderen Ort aus? „Ob jeder Mitarbeiter am Ende in der Lage ist, diese Konzepte auch zu nutzen und für sich eine angemessene Balance herzustellen, kann ich nicht sagen. Das ist eine sehr persönliche Angelegenheit“, gibt Gaisbauer zu. Sie mag es aber, die Dinge in die richtige Richtung zu lenken und Lösungen zu finden, „gerade auch in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat“.

Gemeinsam mit dem Sozialpartner sucht sie nach dem besten Weg, etwa in Sachen flexible Arbeitsformen oder Gesundheit: „Wir haben eine aktive Mittagspause, bei der Trainer an den Standort kommen. Oder Präventionsangebote wie Darmkrebsvorsorge, Raucherentwöhnung sowie spezielle Speiseangebote, auch für unsere Mitarbeiter in Schichtarbeit.“ Schon zweimal wurde AbbVie mit dem Corporate Health Award für sein betriebliches Gesundheitsmanagement ausgezeichnet. Es geht aber auch um das Megathema Digitalisierun: „Hier wollen wir Ängste nehmen und die Chancen aufzeigen.“ Klar, jeder müsse sich heutzutage weiterbilden: „Aber wir lassen die Mitarbeiter nicht alleine“, versichert Gaisbauer.

Mitarbeiter für die gleichen Werte begeistern

Im Gegenzug wünscht sie sich von ihnen „Offenheit und Flexibilität“. Dabei setzt die Personalleiterin auf das „situative Führen“ und passt ihr Verhalten der Situation und dem jeweiligen Gegenüber an. Ihr Ziel ist es, alle Mitarbeiter für die gleichen Werte zu begeistern: „Offen und mutig sein, klug und überlegt entscheiden, agil und verantwortungsbewusst sein. Das sind einige unserer Kulturattribute. Wir haben hier sicherlich schon viel erreicht, sind aber definitiv noch nicht im Ziel.“

Täglich startet ihr Arbeitstag morgens gegen 8 Uhr, dann jagt ein Meeting das nächste. „Im Grunde rede ich den ganzen Tag“, sagt sie und lacht. Nicht zu vergessen die vielen E-Mails, die sie manchmal doch erst nach Feierabend abarbeitet, was auch der Zusammenarbeit mit Kollegen in anderen Ländern durch die Zeitverschiebung geschuldet ist. Wie schafft man das? „Mit Spaß an der Arbeit und Humor“, so Gaisbauer. Gegen 18 Uhr möchte sie zu Hause sein: „Diese Zeit gehört der Familie.“

Auch das soziale Engagement der Mitarbeiter gehört bei AbbVie zur Firmenkultur. Wie sie sich einbringen, lesen Sie hier.

  • Like
  • PDF

Schlagworte

Das könnte Sie auch interessieren

Acht Mitarbeiter von Michelin stehen mit ihren Managern in einer Halle. Foto: Michelin

Aufgrund der geplanten Werkschließung in Trier bietet Michelin seinen Mitarbeitern eine berufliche Qualifikation bei der IHK. Die ersten Absolventen haben die Prüfung zum Maschinen- und Anlagenführer erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen im Winter die nächsten Mitarbeiter zur Prüfung antreten.

Newsletter