Arbeiten in der Chemie

Digitalisierung: Update für Schule und Betrieb

· Lesezeit 1 Minute.
Azubis arbeiten bei der BASF mit digitalen Hilfsmitteln. Foto: BASF SE
Azubi-Alltag bei der BASF: Das Lernen hat sich mit digitalen Tools stark verändert. Foto: BASF SE

Stift und Bücher? Dem angehenden Chemikanten Jan Gradwohl reicht sein Tablet: „Am Anfang war es schon eine Umstellung, damit im Unterricht zu arbeiten. Aber mittlerweile komme ich gut damit zurecht.“ Der 29-jährige BASF-Azubi besucht das Georg-Kerschensteiner-Berufsbildungszentrum.

Seit über einem Jahr läuft hier das Projekt „Digitalisierung in der dualen Ausbildung“ (DidA). Es soll den Veränderungen der Arbeitswelt im Kontext von Industrie 4.0 Rechnung tragen und die Lernortkooperation stärken. Kooperationspartner sind drei weitere Ludwigshafener Berufsschulen, das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz, die BASF und 22 Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar.

„Schule in den Grundfesten erschüttert“

Denn Schulen und Betriebe brauchen ein Update: Glitt früher der Finger auf dem Papier an endlosen Tabellenspalten entlang, um Biege- und Rückfederungswinkel von Blechen zu ermitteln, tippen Azubis die Werte nun einfach in Simulationen auf ihr Tablet ein. Eine Animation zeigt direkt, wie der Biegevorgang abläuft und wie sich eine Veränderung der Parameter auf das Ergebnis auswirkt.

„Das Projekt hat unsere Schule in den Grundfesten erschüttert“, resümiert Hans van Hauth, Schulleiter der Berufsbildenden Schule Naturwissenschaften – und ist begeistert. DidA soll den Lernprozess individualisieren und selbstgesteuertes Lernen fördern: Lern-Apps, E-Books, Simulationen und Animationen, Prüfungsfragen in Form eines Quizduells – all das soll helfen, Fachwissen flexibel und leicht aufzunehmen. Ausbildungsnachweise reicht man nun digital ein. Wie auch die Hausaufgaben: So wirft Azubi Jan mit wenigen Klicks ein Diagramm per Beamer an die Wand, das die Ergebnisse eines Destillationsverfahrens für ein Benzol-Toluol-Gemisch zeigt.

Hoher Besuch: Bildungsministerin Stefanie Hubig und BASF-Vorstand Michael Heinz informieren sich im Georg-Kerschensteiner-Berufsbildungszentrum über das Projekt DidA. Foto: BASF SE
Hoher Besuch: Bildungsministerin Stefanie Hubig und BASF-Vorstand Michael Heinz informieren sich im Georg-Kerschensteiner-Berufsbildungszentrum über das Projekt DidA. Foto: BASF SE

Lernplattform als virtuelles Klassenzimmer

Herzstück des Projekts, in dem sich über 500 Schüler sowie gut 240 Lehrkräfte und Ausbilder verschiedener Unternehmen engagieren, ist die Lernplattform „OpenOLAT“. Die Inhalte erstellen die Beruflichen Schulen gemeinsam mit den Unternehmen: Die Schüler loggen sich ein, öffnen ihr Kursbuch, erhalten Arbeitsblätter und bilden virtuelle Arbeitsgruppen. Wegen der Einschränkungen durch Corona laden zum Beispiel BASF-Ausbilder über diese Plattform eigene Filme hoch und erklären Arbeitsschritte, welche die Azubis eigentlich im Ausbildungstechnikum vor Ort lernen.

„Wir stellen fest, dass sich die Ausbildung durch das Projekt und die Digitalisierung enorm weiterentwickelt hat“, lobt Stefan Bunzel, Teamleiter Ausbildung Produktionstechnik. Azubi Jan Gradwohl gefällt diese Ausbildung ebenfalls: „Der digitale Anteil wird in jedem Beruf ansteigen. Je früher man sich anpassen kann, umso besser!“

Mehr Infos unter https://olat.bbslu.de, Stichwort „Gastzugang“/„offener Bereich“/„starten“.

Und mehr über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten in der Chemie finden Sie hier.

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