Politik & Wirtschaft

Pharmaindustrie mit erstem Halbjahr 2025 zufrieden

· Lesezeit 2 Minuten.
Zufriedene Pharmamitarbeiterin in der Fertigung und Kommissionierung.
Die deutsche Pharmaindustrie hält sich in schwierigen Zeiten: Dennoch ist es wichtig, für gute Wettbewerbsbedingungen zu sorgen, mahnt der VCI. Foto: Kadmy/stock.adobe.com

Deutschlands Pharmaindustrie freut sich über einige positive Kennzahlen: Produktion, Erzeugerpreise und Umsatz legten im Vorjahresvergleich zu. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im im Zeitraum von Januar bis Juni 2025 die folgenden Steigerungen:

  • Produktion: + 1,8 Prozent
  • Erzeugerpreise: + 2,0 Prozent
  • Umsatz: + 4,9 Prozent
  • Inlandsumsatz: + 9,8 Prozent
  • Auslandsumsatz: + 2,8 Prozent

Der für die Pharmaindustrie lebhafte Jahresbeginn wurde durch vorgezogene Aufträge ausgelöst. Damit wollten die Unternehmen den von US-Präsident Donald Trump angedrohten höheren Zollschranken zuvorkommen.

Ende Juli einigten sich die USA und die EU auf einen Zolldeal. Ende August veröffentlichten sie eine gemeinsame Erklärung. Ein paar Unsicherheiten bleiben jedoch.

Im Frühsommer folgte ein Dämpfer

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage durch die deutschen Pharmaunternehmen rutschte ins Minus. Die Gründe:

  • Die Produktionskosten und daher auch die Erzeugerpreise stiegen stärker als die Apothekenpreise.
  • Der Margendruck könnte sich weiter verstärken, weil bei den Krankenkassen das Geld knapp wird.
  • Auf dem mit Abstand wichtigsten Exportmarkt, den USA, hat die Branche mit Problemen zu kämpfen: US-Importzölle sollen die Pharmaproduktion in die USA zwingen.
  • Zugleich setzt die Trump-Administration die Unternehmen unter Druck, die Verkaufspreise für die US-Kundschaft zu senken.

Dennoch sind die deutschen Pharmaunternehmen überwiegend zuversichtlich, dass sich die Geschäftslage in den kommenden Monaten wieder verbessert. 

VCI: Forschung und Produktion sollten nicht ins Ausland abwandern

Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Wolfgang Große Entrup, kommentiert: „Das Pharmageschäft zeigt sich robust. Das ist in diesen turbulenten Zeiten ein Erfolg. Die guten Zahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Branche immens unter Druck steht.“

Der Standort Deutschland sei zu teuer. Jetzt verschärften Zölle den Preisdruck zusätzlich. „Bereits jetzt wird ein Großteil relevanter Arzneimittel in China oder Indien hergestellt“, so warnte Große Entrup vor Abhängigkeit. „Wir müssen verhindern, dass noch mehr Forschung und Produktion ins Ausland verlagert werden. Die Bundesregierung muss daher jetzt konsequent die angekündigten Reformen angehen, damit die Hürden für die Branche nicht noch größer werden.“ 
 

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