Politik & Wirtschaft

Michelin bildet Brandschützer aus

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Michelin bildet Brandschützer aus

… Zackig und laut ging es zu bei der Einsatzübung des Feuerwehrgrundlehrgangs bei Michelin in Bad Kreuznach. Zimperlich sollte man da nicht sein. Aber diszipliniert, damit alles Hand in Hand, zügig und reibungslos funktioniert. Denn immerhin sind im Ernstfall wertvolle Güter, schlimmstenfalls sogar Menschenleben in Gefahr. Die zu schützen haben sich fünfzehn junge Menschen auf die Fahne geschrieben, 14 Michelin Mitarbeiter und ein Externer. Sie haben kürzlich den einwöchigen Feuerwehr-Grundlehrgang absolviert – und bestanden!

Die Michelin Mitarbeiter, darunter zwei junge Frauen und drei Auszubildende, verstärken die Truppe der Brandbekämpfer bei dem Reifenhersteller, die aus 13 hauptamtlichen und jetzt 52 nebenberuflichen Kräften besteht. Ein fünfzehnter, externer Lehrgangsabsolvent engagiert sich zukünftig bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Kreuznach. Michelin Werkfeuerwehrmann Alexander Zeller leitete die Ausbildung, die er gemeinsam mit dem hauptamtlichen Werkfeuerwehrmann Stephan Haar und dem Leiter der Werkfeuerwehr Harald Wolf durchführte.

„Unsere gut ausgebildete Feuerwehr ist eine wichtige Säule in unserem gesamten Sicherheitskonzept für den Standort“, betont Werkdirektor Christian Metzger. „Ich schätze das persönliche Engagement dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr hoch ein, die sich für den Schutz ihrer Kollegen und des Betriebs einsetzen.“ Peter Steinbrecher, Leiter der Sicherheit, erläutert weiter: „Neben unseren Berufsfeuerwehrleuten arbeiten die ehrenamtlichen Brandbekämpfer bei uns im Werk. Sie kennen sich in den Werkhallen aus und sind im Ernstfall schneller vor Ort als externe Rettungskräfte.“

Auf dem Stundenplan standen theoretische Lerninhalte, darunter Rechtsgrundlagen, Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Fahrzeugkunde vor Ort bei Michelin und in der Feuerwache Süd sowie persönliche Schutzausrüstung. Vor allem jedoch übten die Ausbilder mit den Lehrgangsteilnehmern die Abläufe, Kommandos und Aufgabenverteilung im praktischen Einsatz, bis jeder Handgriff saß.

Die drei Ausbilder waren von der Lern- und Einsatzfreude der Teilnehmer begeistert. „Gemessen daran, dass die meisten von Euch vorher kaum etwas von der Arbeit der Feuerwehr wussten, habt Ihr alle viel gelernt und Euch sehr gut dabei angestellt“, freute sich Alexander Zeller. „Ihr habt super mitgemacht und alles angenommen, was wir Euch gesagt haben“, bekräftigte auch Stephan Haar. „Ich freue mich wirklich auf die weitere Zusammenarbeit mit dieser tollen Truppe.“

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Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
Wie die Frankfurter Neue Presse meldete, möchte Reiche Ende des Sommers einen „Realitätscheck“ zur Energiewende vorlegen. „Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können“, sagte sie demnach. „Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.“ 
Der Ausbau der Stromnetze geschieht zu langsam
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Mehr Kosteneffizienz als Ziel
Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben. „Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.“ Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. „Und das geht auch.“
Zweifel am prognostizierten Stromverbrauch
Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. „Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.“ Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. „Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.“
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Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

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