Emissionen senken – durch Erneuerbare
Für die Energiewende brauchen Industrie und Haushalte mehr Strom. Zum Beispiel, um E-Autos zu speisen oder um Wasserstoff zu gewinnen. Klimafreundlich ist das nur, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien entsteht. Damit die Anlagen für zukunftsfähige Stromerzeugung funktionieren und lange halten, kommen Produkte aus der Chemie zum Einsatz.
Solarstrom boomt auf Balkonen und auf Freiflächen
Vom riesigen Solarpark bis zum steckerfertigen Balkonkraftwerk: Sonnenstrom boomt. Denn die Technik ist bewährt, Sonnenlicht jeden Tag verfügbar, die Solarmodule langlebig. Inzwischen gibt es in Deutschland 3,7 Millionen Solaranlagen. Und der Ausbau schreitet weiter voran.
Gut zu wissen: Das wichtigste natürliche Element für Solarzellen ist Silizium. Es steckt in Quarzsand. Erst durch aufwendige chemische Verfahren entsteht reines Silizium.
Beispiel Röchling: Kunststoffe für Solarmodule
Die Werkstoffe von Solaranlagen müssen für den Dauereinsatz im Freien geeignet sein. Weder Hitze und Licht noch Nässe oder Hagel dürfen ihnen etwas anhaben. Sie müssen sich außerdem gut reinigen lassen. Die Kunststoffe von Röchling zum Beispiel sind speziell für die Anforderungen an Solaranlagen und Wafer konzipiert. Damit jede Installation sitzt und jahrzehntelang leistungsfähig bleibt.
Chemie-Solarparks: Unabhängiger werden von fossilen Energien
Chemieunternehmen in Rheinland-Pfalz machen sich selbst unabhängiger von klimaschädlicher Energie. So ging bei Boehringer Ingelheim 2023 ein Solarpark mit einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden ans Netz. Das entspricht dem Jahresverbrauch von ca. 340 vierköpfigen Familien.
Wie für Boehringer Ingelheim soll auch für die BASF ein Solarpark die CO2-freie Chemieproduktion voranbringen. 2026 beginnt der Bau in Frankenthal bei Ludwigshafen. Von dem grünen Strom profitiert dann nicht nur das Unternehmen, sondern auch Frankenthal und umliegende Gemeinden.
Windenergie: Lackprodukte schützen vor Korrosion
Die Windkraft war 2023 mit einem Anteil von 31 Prozent der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. Ob an Land oder auf dem Meer: Immer mehr Leistung stammt aus den Anlagen, in denen Rotorblätter die Bewegungsenergie des Windes per Drehbewegung auf einen Generator übertragen.
Damit das funktioniert, schützen Lackprodukte aus der Chemieindustrie den Generator vor Korrosion. Silicon-Erzeugnisse verbessern das Wärmemanagement der Generatoren, schirmen vor Feuchtigkeit ab und isolieren stromführende Teile. Auch die Rotorblätter selbst brauchen chemische Mittel, um Wind und Wetter zu trotzen.
Beispiel: Klebe-Anwendungen für die Windrad-Montage von Kömmerling
Kleb- und Dichtstoffe von Kömmerling aus Pirmasens sorgen dafür, dass Bolzen an der Rotorblattwurzel und das Maschinenhaus optimal abgedichtet sind. Auch die Fugen der Betonturmsegmente dürfen kein Einfallstor für Feuchtigkeit oder Fremdkörper sein. Zur Montage einer Windanlage gehören daher Lösungen, die optimal verbinden und dichten.
Beispiel: Klebe-Anwendungen für die Windrad-Montage von Kömmerling
Kleb- und Dichtstoffe von Kömmerling aus Pirmasens sorgen dafür, dass Bolzen an der Rotorblattwurzel und das Maschinenhaus optimal abgedichtet sind. Auch die Fugen der Betonturmsegmente dürfen kein Einfallstor für Feuchtigkeit oder Fremdkörper sein. Zur Montage einer Windanlage gehören daher Lösungen, die optimal verbinden und dichten.
E-Mobilität: Auf in die Zukunft
Anfang 2024 rollten 1,4 Millionen batterieelektrische Pkw und 2,9 Millionen Hybrid-Pkw auf Deutschlands Straßen. Inzwischen gibt es fast 100.000 Normal- und mehr als 25.000 Schnell-Ladepunkte. Emissionsfrei Auto zu fahren, wird einfacher. Die Chemie-Industrie wirkt an vielen Gliedern der E-Auto-Wertschöpfungskette mit:
- Lithium-Ionen-Akkus brauchen Vorprodukte und Materialien aus der Chemie, etwa Kupferfolien für eine hohe Ladedichte.
- Leistungsfähige Kathodenmaterialien ermöglichen superschnelles Aufladen.
- Leichtbaumaterialien, zum Beispiel aus Kunststoff, mindern das Fahrzeuggewicht und tragen damit zu größerer Reichweite bei.
- Hochleistungskunststoffe isolieren stromführende Teile, sind hitzebeständig und schützen die Komponenten im Batterieraum.
- Batterie-Recycling hilft, den Wertstoffkreislauf der Akku-Rohstoffe zu schließen.
Beispiel: Schmierstoffe für die Elektromobilität von Fuchs
Zwar brauchen Elektroautos kein klassisches Motoröl. Allerdings bleiben unter anderem für Getriebe, Hydraulik und Radlager Schmierstoffe wichtig. Mehr noch: Durch hohe Drehzahlen und größere Wärmeentwicklung müssen Schmierstoffe in E-Autos besondere Anforderungen erfüllen. Dazu zählen optimale Kühleigenschaften, sehr gute Wasserabscheidung und bestimmte Materialverträglichkeiten.
Die Temperierflüssigkeiten (Thermofluide) von Fuchs beispielsweise sorgen für die Batterie-Direktkühlung. Andere Schmierstoffe schützen das Batteriegehäuse vor Korrosion. Spezielles E-Drive-Öl und Antriebswellen-Gelenkfett sind für hohe Drehmomente geeignet und senken die Temperatur.
Energiewende in Haushalten, Industrie und auf den Straßen
Die Energiewende in Wirtschaft und Privathaushalten erfordert mehr Strom – und zwar grünen. Innovationen aus der Chemie tragen dazu bei, dass die Chemie-Industrie nicht nur ihre eigenen Emissionen senkt, sondern auch anderen Sektoren hilft, nachhaltiger zu werden.