Politik & Wirtschaft

Neuer Anstrich für zu Hause? Diese Innovationen sollten Sie kennen

· Lesezeit 2 Minuten.
Heimwerkerin streicht Wand
Frisch gestrichen: Heim- und Handwerker profitieren von neuartigen Lasuren. Foto: contrastwerkstatt - stock.adobe.com

Selbst ist die Frau oder der Mann: Mehr als jeden dritten Quadratmeter Innenwand streichen hierzulande Heimwerkerinnen und Heimwerker. Speziell im Coronajahr 2020 verschönerten viele das Zuhause.

2022 aber malten die Deutschen weniger an. Auch die Druckindustrie brauchte weniger. Daher nahm der Absatz mit Lacken, Farben und Druckfarben auf 1,53 Millionen Tonnen ab. Der Gesamtumsatz der Branche mit mehr als 200 Unternehmen und 25.000 Mitarbeitern erhöhte sich jedoch durch die Inflation auf 8,8 Milliarden Euro. Besserung kündigt Peter Jansen, Präsident des Branchenverbands VdL, für 2023 nicht an: „Wir kämpfen mit den Widrigkeiten unserer Zeit.“ So setzen die Betriebe, auch in Rheinland-Pfalz, auf ihre Stärke: Neuentwicklungen.

Beispiel Berger-Lacke in Grünstadt: Ein Viertel der über 100 Beschäftigten entwickelt ständig Neues und garantiert die Produktqualität. Eine neuartige Parkettversiegelung („AquaSeal GreenStar“) kommt ohne den Härter Isocyanat aus. Eine Gefahrstoffkennzeichnung benötigt sie nicht. Handwerker können auf Arbeitsschutzmaßnahmen wie Handschuhe verzichten. Dafür bekam Berger einen Award für Produktinnovation.

Fassadenfarbe imitiert Trick aus dem Insektenreich

Großgeschrieben wird Innovation auch bei Südwest Lacke in Böhl-Iggelheim (über 100 Mitarbeiter). Eine neue Fassadenfarbe ahmt einen Trick des Nebeltrinkerkäfers nach. Auf dessen Rückenpanzer kondensiert Nebel, läuft sofort ab und versorgt den Käfer so mit Trinkwasser aus der Luft. Die Farbe („Drytec“) imitiert die genoppte Struktur des Panzers. Streicht man damit Fassaden, trocknen sie nach Regen oder Nebel blitzschnell wieder. Die Farbe lässt sich auf jedem Untergrund verarbeiten.Auch einen isocyanatfreien Seidenmattlack hat Südwest neu im Programm.

Bei der Lackfabrik Jansen (80 Mitarbeiter) kam nach der Ahrflut 2022 die Produktion wieder in Gang. Am Jahrestag der Katastrophe brachte Jansen das absatzstärkste Produkt mit einer laut Unternehmen „radikal neu gedachten, optimierten Rezeptur und weiter entwickelten Rohstoffen“ neu auf den Markt: Die Holzdeckenfarbe („ISOHDF PRO“) habe jetzt noch mehr Deckvermögen und Leuchtkraft (Weißgrad), bilde glattere Oberflächen und eigne sich auch für Küche, Bad und Wandvertäfelungen.

Ein neues Polymer hat Zschimmer & Schwarz in Lahnstein (über 500 Mitarbeiter) im Angebot, mit dessen Hilfe man Lacke für matte Beschichtungen herstellen kann. Nach dem Trocknen entstehe „ein transparenter Film mit geringem Glanz, hoher Flexibilität und Stabilität“, so die Firma. Die fertige Beschichtung hafte auf vielen Materialien; Holz behalte seinen „natürlichen Look“. Der Vorteil: Weiterverarbeiter müssen keine festen Mattierungsmittel einarbeiten und haben weniger Kosten.

Neben Bautenlacken für Profis und Heimwerker liefert die Lackfabrik J. Albrecht in Mainz (35 Mitarbeiter) Lacke für Land und Baumaschinen. Der Spezialist hat 800 Originalfarbtöne (Marke „Erbedol“) für Schlepper, Landmaschinen und deren Oldtimer auf der Palette. Die Ein-Komponenten-Lacke lassen sich direkt aus der Dose verarbeiten. Sie sind stoß und schlagfest, schaffen gleichmäßig glatte und glänzende Oberflächen und halten – etwa unter der Motorhaube – im Dauerbetrieb heiße 120 Grad aus. Sie trocknen auch in Herbst und Winter gut. Denn dann ist die Saison fürs Reparieren und Restaurieren.

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