Politik & Wirtschaft

BASF-Gewinn bricht ein

· Lesezeit 3 Minuten.

Der Umsatz der BASF-Gruppe lag im dritten Quartal 2019 leicht unter dem Vorjahresniveau und betrug 15,2 Milliarden Euro. Maßgeblich hierfür waren niedrigere Preise in den Segmenten Materials und Chemicals. Auch die Unsicherheiten im Markt und zurückhaltendes Bestellverhalten der Kunden trugen dazu bei. Die Nachfrage aus wichtigen Abnehmerbranchen erholte sich nicht. Dennoch konnte BASF die Absatzmengen, insbesondere dank höherer Mengen bei Agricultural Solutions und Surface Technologies, auf dem Niveau des Vorjahresquartals halten.

Gewinnrückgang in Kernbereichen

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag mit 1,1 Milliarden Euro um 24 Prozent unter dem des 3. Quartals 2018. Dies ist vor allem auf die deutlich geringeren Beiträge der Segmente Materials und Chemicals zurückzuführen. Die Preise für Isocyanate gaben wie erwartet deutlich nach. Hinzu kamen die geplanten Wartungsabstellungen der Steamcracker und fallende Margen bei Crackerprodukten. Diese Faktoren haben das Ergebnis in beiden Segmenten erheblich belastet. „In unseren Downstream-Bereichen waren wir trotz des schwierigen Marktumfelds erfolgreich und verzeichneten eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal“, so Dr. Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse in Ludwigshafen

Im Segment Industrial Solutions stieg das EBIT vor Sondereinflüssen im Wesentlichen aufgrund niedrigerer Fixkosten deutlich. Auch bei Surface Technologies erhöhte sich das EBIT vor Sondereinflüssen in allen drei Unternehmensbereichen deutlich. Bei Nutrition & Care stieg das EBIT vor Sondereinflüssen infolge eines signifikant höheren Ergebnisses von Care Chemicals deutlich an. Im Segment Agricultural Solutions wuchs das EBIT vor Sondereinflüssen vor allem aufgrund des Umsatzanstiegs deutlich. Ein Grund dafür war der gute Saisonstart in Südamerika.

Brexit, Handelskonflikt und langsames China-Wachstum bremsen

Die geopolitischen Rahmenbedingungen sind und bleiben für BASF weiterhin herausfordernd. „Besonders der Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet unser Geschäft. Hinzu kommen die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit“, so Brudermüller: „Diese Ereignisse bremsen die Wirtschaft – nicht nur in den exportorientierten Ländern Europas. Auch die USA erfahren eine deutliche Verlangsamung. China wächst weiter, aber mit geringerem Tempo. Die Produktion in der globalen Autoindustrie ist gegenüber dem bereits niedrigen Niveau am Ende des ersten Halbjahres nochmals gesunken.“

„An den ungünstigen Rahmenbedingungen können wir nichts ändern“, so Brudermüller: „Was wir bei BASF angehen müssen, wissen wir jedoch genau. Und daran arbeiten wir entschieden und schnell. Wir bauen unsere Organisation zügig und konsequent um – hin zu mehr Kundenorientierung und schlankeren Strukturen.“ 2019 ist ein Übergangsjahr für BASF. Brudermüller: „In diesem Jahr nutzen wir die Zeit und setzen unsere Unternehmensstrategie mit Energie, Leidenschaft und Schnelligkeit um, Schritt für Schritt. Wir straffen unsere Verwaltung, schärfen die Rollen von Services und Regionen und vereinfachen Verfahren und Prozesse. Mit der Umgestaltung unserer Organisation sind wir bereits sehr weit.“

BASF bestätigt Ausblick für 2019

Martin Brudermüller bestätigte den Ausblick 2019 für die BASF-Gruppe. Demnach geht BASF weiter von einem leichten Umsatzrückgang aus. Beim EBIT vor Sondereinflüssen erwartet BASF einen deutlichen Rückgang von bis zu 30 Prozent. Für das Gesamtjahr 2019 wird gegenüber 2018 ein deutlicher Rückgang des Return on Capital Employed (ROCE) erwartet.

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