Politik & Wirtschaft

BASF schließt MINT-Kooperation

· Lesezeit 3 Minuten.
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MINT-Kooperation unterzeichnet: RLP-Bildungsministerin Stefanie Hubig und BASF-Vorstand Michael Heinz.

Das Bildungsministerium des Landes Rheinland-Pfalz und die BASF SE werden künftig enger zusammenarbeiten, um die schulische Bildung in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu stärken. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, und Michael Heinz, Mitglied des Vorstands der BASF SE und Arbeitsdirektor, heute am Rande eines Treffens am BASF-Standort Ludwigshafen.

Ziel der Kooperationsvereinbarung ist es, Schulen noch besser dabei zu unterstützen, junge Menschen für MINT-Themen zu interessieren, eine praxisnahe Berufs- und Studienorientierung zu bieten sowie den Blick auf die Digitalisierung in beruflicher Bildung und dualer Ausbildung zu schärfen.

MINT-Fachkräfte sind sehr gefragt

„Kompetenzen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bieten vielfältige berufliche Möglichkeiten – nie war der Fachkräftebedarf im MINT-Bereich größer und das wird auch in Zukunft so bleiben. Deshalb haben wir die landesweite MINT-Strategie auf den Weg gebracht, um junge Menschen entlang der gesamten Bildungskette – also von der Kita bis zu Ausbildung oder Studium – für MINT zu begeistern. Zahlreiche Partnerinnen und Partner arbeiten gemeinsam mit uns daran, Rheinland-Pfalz zu einem starken MINT-Land zu machen. Die engere Kooperation mit der BASF leistet hierzu einen wichtigen Beitrag und ich freue mich auf die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit“, so Dr. Stefanie Hubig.

Ein erstes gemeinsames Vorhaben startet bereits 2018: Das Ministerium für Bildung, die Ausbildung der BASF SE, die berufsbildenden Schulen in Ludwigshafen sowie die Stadt Ludwigshafen werden am Standort Ludwigshafen ein Pilotprojekt zur Digitalisierung der beruflichen Bildung starten, um den Veränderungen der Arbeitswelt im Kontext von Industrie 4.0 sichtbar Rechnung zu tragen. Wesentliche Elemente der Zusammenarbeit werden unter anderem die Nutzung einer gemeinsamen Lernplattform, die Intensivierung der Kooperation zwischen den berufsbildenden Schulen und den Ausbildungsbetrieben sowie eine gemeinsame Qualifizierung von Lehrkräften und Ausbilderinnen und Ausbildern sein. Die Teilnahme an dem Projekt steht neben Auszubildenden der BASF SE auch Auszubildenden anderer Unternehmen offen. Durch Einbindung des Pädagogischen Landesinstituts werden Fortbildung, Vernetzung und Transfer an andere berufsbildende Schulen im Land gewährleistet.

 

Digitalisierung verändert Industrie und schafft Chancen

Die Digitalisierung verändert unsere Branche und die gesamte Industrie. Wir glauben, dass sich für uns, aber auch für das Land, zahlreiche Chancen ergeben, um auch künftig im Wettbewerb die Nase vorn zu haben. Umso wichtiger ist es, früh die richtigen Weichen zu stellen. Der MINT‑Bildung in den Schulen und in der Ausbildung fällt dabei eine entscheidende Rolle zu. Ich freue mich daher, dass das Bildungsministerium und BASF künftig ihre Kräfte noch stärker bündeln werden“, sagte Michael Heinz.

Künftige Schwerpunkte der zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren geltenden Vereinbarung können unter anderem die Zusammenarbeit bei der Lehrkräftefortbildung, die Stärkung der naturwissenschaftlichen Inhalte im Sachunterricht an Grundschulen, die Entwicklung und Stärkung von Schülerlaboren und Schülerforschungszentren in Rheinland-Pfalz sowie die Umsetzung von Bildungsprojekten der „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V.“ sein. BASF ist Gründungsmitglied in dieser bundesweiten Wirtschaftsinitiative zur Förderung von Bildung und Unternehmertum.

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Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
Wie die Frankfurter Neue Presse meldete, möchte Reiche Ende des Sommers einen „Realitätscheck“ zur Energiewende vorlegen. „Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können“, sagte sie demnach. „Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.“ 
Der Ausbau der Stromnetze geschieht zu langsam
Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vor allem aus Wind und Sonne vorangetrieben. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit Klimaziele erreicht werden. Der Ausbau der Stromnetze hält aber nicht Schritt. Wegen fehlender Netze müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden. Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe kosten Geld. Um den vor allem im Norden produzierten Windstrom in den Süden zu leiten, sind zusätzliche Stromleitungen erforderlich. Ein Großteil ist aber noch nicht fertig.
Mehr Kosteneffizienz als Ziel
Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben. „Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.“ Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. „Und das geht auch.“
Zweifel am prognostizierten Stromverbrauch
Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. „Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.“ Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. „Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.“
Ökostrom-Betreiber sollen sich an Kosten für Netzausbau beteiligen
Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

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