Hormone leisten eine Menge. Unter anderem beeinflussen sie unsere Stimmung.
Einer dieser Botenstoffe heißt Serotonin. Es hat die Summenformel C10H12N2O und zählt zur Gruppe der Tryptamine. Diese chemischen Verbindungen sind Stoffwechselprodukte vieler Lebewesen. Beim Menschen befindet sich das Serotonin überwiegend im Magen-Darm-Trakt, ein kleinerer Teil im zentralen Nervensystem.
Serotonin ist ein Neurotransmitter, ein biochemischer Stoff, der Reize zwischen Nervenzellen weitergibt. Zu Neurotransmittern gehören die Neurorezeptoren. Das sind Molekülstrukturen auf den Nervenzellen, an die sich die Neurotransmitter binden können.
Serotonin ist ein Multitalent
Ist das Serotonin-Gleichgewicht gestört, so zieht dies vielerlei Konsequenzen nach sich. Denn im zentralen Nervensystem fungiert Serotonin als wichtiger Botenstoff für unterschiedliche Vorgänge. Er wirkt unter anderem auf Emotionen, Körpertemperatur, Appetit, das Belohnungssystem, Stimmung und Antrieb, Schlaf-Wach-Rhythmus sowie Schmerzbewertung ein.
Die Annahme, dass ein Serotoninmangel Depressionen verursachen kann, gilt allerdings nicht mehr ohne Weiteres. Die Gründe für diese Erkrankung sind komplexer.
Bei der Behandlung von Depression können aber weiterhin beispielsweise Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zum Einsatz kommen. Sie sorgen dafür, dass der Botenstoff Serotonin von der Nervenzelle, von der er abgegeben wurde, nicht wieder zurück aufgenommen wird. Nachdem er das Signal übertragen hat, bleibt er dadurch länger im synaptischen Spalt und kann dort weiterhin Reize übertragen.
Im Übrigen steht Serotonin in Beziehung zu anderen Botenstoffen, etwa zu Sexualhormonen, die sich auf die Verfügbarkeit von Serotonin auswirken. Neue Erkenntnisse dieser Art ermöglichen gezieltere Behandlungen.
Glücksgefühle wachkitzeln: Das funktioniert mit Bewegung
Es gibt auch natürliche Serotonin-Quellen: In Schokolade, Tofu, Avocados oder Walnüssen steckt Tryptophan, eine Vorstufe des Serotonins. Auch geringe Mengen Serotonin sind darin enthalten.
Kann man sich also glücklich essen? So einfach ist es nicht. Denn Essen allein macht eher dick und nicht so glücklich. Besser ist es, Sport zu treiben:
- Regelmäßiges Training verbessert die Verfügbarkeit von Tryptophan.
- Wer körperlich aktiv ist, baut Stress ab.
- Sportliche Ziele zu erreichen, macht zufrieden und stolz.
- Besonders Bewegung in der Sonne und in der Natur wirken sich positiv aus.
Mehr Chemie im Alltag gibt´s in unserer Rubrik Wissenschaffer.