Arbeiten in der Chemie

Zukunftsfähigkeit lernen

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Lebenszyklus: Nachhaltige Chemie reicht vom Rohstoffabbau über die Herstellung bis hin zur Entsorgung und Verwertung. Quelle: Arthon - stockadobe.com

Klimawandel, Energiewende, nachhaltiges Wirtschaften, globale Gerechtigkeit: Das alles bestimmt immer mehr unseren Alltag, unser Denken und Handeln. Klima- und Umweltschutz stehen hoch im Kurs, auch bei der Wahl des Arbeitgebers. Das zeigen aktuelle Studien des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa), eines Projekts im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Demnach sorgen sich vor allem jüngere Frauen bis 24 Jahre (61,9 Prozent der Befragten), aber auch jüngere Männer (46,1 Prozent) um den Klimawandel. Bei den Nachwuchskräften rückt die Haltung der Unternehmen zur Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus: Das Wertethema ist ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal von Arbeitgebern. Aber nicht nur Auszubildende achten darauf, auch berufserfahrene Fachkräfte haben dies auf dem Zettel: Sie alle wünschen sich nachhaltige Arbeitgeber und erwarten vom Arbeitsplatz eine positive Umweltbilanz, so die Studie.

Enormes Engagement der Unternehmen

Zwar steht Nachhaltigkeit noch nicht an erster Stelle bei der Berufswahl, doch haben Unternehmen die Nase vorn, die darauf achten (siehe Grafik). Auch deshalb veröffentlichen Branchenriesen wie BASF in Ludwigshafen oder Boehringer Ingelheim regelmäßig ihre Nachhaltigkeitsziele und lassen ihre Leistungen in Sachen Umwelt, Gesellschaft und verantwortliche Unternehmensführung zertifizieren. Aber auch kleine und mittelständische Betriebe wie Jansen Lacke, Röchling, Rhenoflex oder Tarkett sind hier enorm engagiert.

Grafik: Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Bildung spiele für die nachhaltige Entwicklung eine Schlüsselrolle, betont das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). In der Ausbildung sollen Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten berücksichtigt werden. Man möchte die jungen Leute dazu befähigen, „zukunftsfähig“ zu denken und zu handeln: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht?

Für die Leitidee „Nachhaltigkeit“ begeistern

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich durch kompetentes, verantwortliches berufliches Handeln sowie durch konstruktive Mitwirkung an der Umsetzung betrieblicher Nachhaltigkeitsziele beteiligen. In der Chemieindustrie hilft dabei die Brancheninitiative „Chemie3“ (www.chemie3.de): Sie gibt Hinweise, wie man bei der Herstellung von Produkten, Waren oder Dienstleistungen sowie der Nutzung von Materialien und Energie die Nachhaltigkeit berücksichtigen kann. Dabei geht es sowohl darum, Ressourcen zu schonen als auch um soziale Dimensionen wie fairen Handel oder die umweltgerechte Entsorgung von Abfällen und Wiederverwertung.

Eine nachhaltige Zukunft ist laut BIBB jedoch nur dann möglich, wenn sich viele Menschen auf diese Leitidee einlassen, sie mittragen und umsetzen helfen. Daher sei die Berufsausbildung besonders wichtig: In kaum einem anderen Bildungsbereich hat der Erwerb von Kompetenzen für nachhaltiges Handeln so große Auswirkungen darauf, wie zukunftsfähig wirtschaftliche, technische, soziale und ökologische Veränderungen tatsächlich sind.

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