Chemie im Alltag

Herbstgrippe: Wie können Ingwer und Co. helfen?

· Lesezeit 2 Minuten.
Heilmittelpflanze des Jahres 2018

Tipps gegen die Herbstgrippe für die Arbeit, für unterwegs und zu Hause

Ein sicheres Anzeichen für das Ende des Sommers ist die alljährliche Herbstgrippe. Mit diesen Tipps können Sie im Büro, auf dem Weg zur Arbeit und zu Hause etwas zur Vorbeugung von Husten, Schnupfen, Fieber und Co. tun.

1. Bei der Arbeit

Hände waschen

Der wichtigste und simpelste Tipp für Ihre Gesundheit bleibt regelmäßiges Händewaschen mit Seife. Forscher der Universität Michigan haben herausgefunden, dass mit einer verbesserten Hand-Hygiene Infektionen der Atemwege um bis zu 21 Prozent reduziert werden können. Dabei reicht schon ganz normale Seife. Antibakterielle Seife oder Desinfektionsmittel mit Alkohol brachten kaum zusätzliche Effekte für die Gesundheit. Aber auch mit gewaschenen Händen sollte man es vermeiden, zu häufig die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase zu berühren.

Vorsicht mit Heizung und Klimaanlage

Wenn es kühler wird, werden die Heizungen wieder hochgedreht und laufen schon bald auf Hochtouren. Das macht es im Büro zwar kuschelig warm, aber sorgt auch für ein höheres Erkältungsrisiko. Denn die Heizung trocknet die Luft im Raum aus und damit auch die Schleimhäute, die dadurch anfälliger für Krankheitserreger werden. Das gleiche gilt beim Gebrauch einer Klimaanlage. Gegen die trockene Luft vorbeugen kann man beispielsweise, indem man eine kleine Schüssel Wasser auf die Heizung stellt (Vorsicht: Das Wasser regelmäßig auswechseln) oder die Fenster einmal pro Stunde für ein paar Minuten öffnet, damit die trockene Luft heraus kann.

Unhöflichkeit schützt

Nein, ein stoffeliger Kollege zu sein bedeutet nicht, dass Sie vor Husten, Schnupfen oder Fieber sicher sind. Aber: Wenn Ihnen das nächste Mal jemand zur Begrüßung die Hand entgegenstreckt, ist es zumindest für die Gesundheit förderlich, diese auszuschlagen. So riskieren Sie womöglich einen verprellten Kollegen – aber vermindern auch die Übertragung von Erregern. Wenn man selbst erkältet ist, sollte man deshalb auch lieber in die Armbeuge statt in die Hand niesen.

Überarbeiten Sie sich nicht

Stress ist nicht nur Gift für das psychische Wohlergehen – er erhöht auch das Risiko, sich eine Grippe einzufangen. Das zeigte erstmals eine Studie in den 90er Jahren von Forschern aus den USA. Sie tropften den Probanden Erkältungsviren in die Nase und glichen die Wirkung mit einem zuvor ausgefüllten Fragebogen zu Stresslevels ab. Das Ergebnis: Je gestresster die Testpersonen waren, desto wahrscheinlicher infizierten sie sich.

Kochen Sie sich einen Ingwer-Tee

Ingwer ist die „Heilmittelpflanze des Jahres 2018“, und das nicht zu Unrecht. Schließlich hilft Ingwer gegen allerlei Beschwerden von Kopfschmerzen bis Rheuma. Auch wenn eine Erkältung sich ankündigt, kann die Pflanze als Tee helfen. Denn Ingwer enthält ätherische Öle und Scharfstoffe, die schmerzlindernd wirken und die Durchblutung anregen. Dadurch werden Keime schneller abtransportiert – und Hände und Füße bleiben warm.

2. Auf dem Weg zur und von der Arbeit

Warm anziehen

Der Kalender sagt Herbst – aber der Kopf steckt noch im Sommer. Gerade in den ersten Tagen und Wochen, wenn es wieder kühler wird, verkalkulieren sich viele beim Verlassen der Wohnung und lassen die Jacke zu Hause. Das bereuen sie spätestens, wenn wenig später die Nase anfängt zu laufen oder der Husten beginnt. Deshalb ist es gerade beim Wechsel von Sommertemperaturen zu herbstlicher Frische wichtig, sich warm genug zu kleiden und sich so vor Kälte und Nässe zu schützen. Vor allem warme Füße sind entscheidend: Diese regen die Durchblutung im ganzen Körper inklusive der Schleimhäute in Hals und Rachen an.

Aufpassen in Bus und Bahn

Für viele Pendler ein Albtraum: Man quetscht sich morgens zu den anderen Menschen in die Bahn – und auf einmal fängt der Nebenmann an, zu husten, zu niesen und die Nase hochzuziehen. Am besten wäre es, auf Abstand zu gehen, doch das klappt je nach Auslastung des Abteils nicht immer. Wer schlau ist, schnappt sich direkt beim Einsteigen einen Platz am offenen Fenster und dreht das Gesicht in Richtung der frischen Luft und weg von den schniefenden Mitfahrern. Da sich Erreger auf Plastikflächen gut vermehren, sind Sitzplätze allerdings nicht unbedingt ideal – genauso wenig wie die Kunststoffhaltegriffe beim Stehen. Besser ist es, man hält sich an den Metallstangen fest.

3. Zu Hause und in der Freizeit

Regelmäßiger Sport stärkt das Immunsystem

Wer regelmäßig laufen, schwimmen oder radfahren geht, stärkt das eigene Immunsystem und verringert so die Gefahr, sich eine Erkältung einzufangen. Dabei muss das Training nicht mal extrem hart sein: Wer kein geborener Läufer ist, kann auch walken, Treppen steigen oder im Garten arbeiten – solange man sich an mindestens fünf Tagen pro Woche anstrengt. Schon solche moderaten Belastungen über jeweils 20 Minuten bringen vermehrt Immunzellen zum Zirkulieren und erhöhen so die Wahrscheinlichkeit, Erreger zu entdecken und abzutöten.

Halten Sie sich mit Alkohol zurück

Opa empfiehlt: Bei einer Erkältung am besten einen Glühwein oder Kräuterschnaps trinken und durch den desinfizierenden Alkohol die Krankheitserreger abtöten – „Rachenputzer“ eben. Dabei hat dieser in den allermeisten Fällen den gegenteiligen Effekt. Alkohol ist Gift für die Zellen, das der Körper unter Aufwand abbauen muss: Energie, die fürs Immunsystem fehlt. Und auch die Keime im Rachen tötet Schnaps nicht ab. Dafür bräuchte es mindestens 80-prozentigen Alkohol. Die Ausnahme ist warmes Bier: Im Hopfen sind entzündungshemmende ätherische Öle und Bitterstoffe enthalten.

Gehen Sie früh schlafen

Goldene Herbstabende laden dazu ein, abends auch einmal länger draußen zu bleiben und dafür auf etwas Schlaf zu verzichten. Dauerhaft sollte man das aber nicht machen, den Schlafmangel erhöht das Erkältungsrisiko. Ähnlich wie bei der Stress-Studie verabreichten Wissenschaftler 152 Testpersonen virenhaltige Nasentropfen und verglichen deren Wirkung mit der Schlafdauer, die die Probanden angaben. Sie fanden heraus, dass Personen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, eine dreimal höhere Chance hatten, sich zu infizieren, als Personen die mehr als acht Stunden Schlaf pro Nacht bekommen.

(Bildmaterial: AdobeStock)

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