Chemie im Alltag

Warum Glühwein nicht aufwärmt

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 Weihnachten und Glühwein gehören zusammen. Foto: AdobeStock.
Feierlaune: Weihnachten und Glühwein gehören zusammen. Foto: drubig-photo - stock.adobe.com

Physiologisch passiert das genaue Gegenteil: „Je mehr Alkohol man trinkt und je wärmer und süßer das Getränk ist, desto schneller kühlt der Körper aus“, erklärt Michael Hörhammer, Landesbereitschaftsarzt des rheinland-pfälzischen Roten Kreuzes. Bei Kälte verengt der Körper normalerweise die peripheren Blutgefäße, damit die Körperkerntemperatur rund um die lebenswichtigen Organe hoch bleibt. Alkohol dagegen erweitert die Blutgefäße. Dadurch werden Arme und Beine zwar besser durchblutet, was zunächst zu einem angenehmen Wärmegefühl führt. Über die weiten Gefäße kann das abgekühlte Blut später aber auch besser in den Körperkern zurückströmen – wodurch die Temperatur dort sinkt und der Körper auskühlt.

 

„Ein unterkühlter Körper ist dann viel anfälliger für Erkältungskrankheiten, die sich gerade bei Kälte und Nässe auf dem Weihnachtsmarkt tummeln“, erklärt Hörhammer. Der Arzt warnt auch vor dem Extremfall: Wer alkoholisiert im Freien einschläft und nicht rechtzeitig gefunden wird, kann an Unterkühlung sterben.

 

Also am besten Abstinenz? Nein, denn auch hier gilt: Allein die Dosis macht das Gift. Deshalb dürfe man sich den einen oder anderen Glühwein schmecken lassen, sagt Hörhammer: „Wenn man sich warm einpackt und danach kein Fahrzeug mehr führt.“

 

Hier gibt's mehr Chemie im Alltag.

 

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