Politik & Wirtschaft

Was Familienunternehmen besonders macht

· Lesezeit 1 Minute.
Stefan Heidbreder, Geschäftsführer Stiftung Familienunternehmen.
Stefan Heidbreder, Geschäftsführer Stiftung Familienunternehmen. Foto: Stiftung.

Familienunternehmen sind der prägende Unternehmenstypus in Deutschland: Neun von zehn Firmen sind Familienunternehmen. Insgesamt stellen sie 60 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland. Das zeigen Erhebungen der Stiftung Familienunternehmen.

Davon profitiert unsere ganze Volkswirtschaft. Familienunternehmern geht es nicht um die kurzfristige Umsatzsteigerung in einem bestimmten Quartal. Sie wollen das Unternehmen langfristig erhalten – und investieren mit Weitblick.

Das zeigt sich auch in der Beschäftigungsentwicklung. Die 500 größten Familienunternehmen bauten die Zahl ihrer Jobs in zehn Jahren um 23 Prozent aus. Die Dax-Konzerne ohne Familienführung schafften nur ein Plus von 4 Prozent.

Es ist deswegen richtig, wenn in Berlin und Brüssel über eine Industriestrategie gesprochen wird, die darauf abzielt, Schlüsselindustrien zu schützen. Besonders wichtig ist aber, dass sich die Rahmenbedingungen für alle verbessern.

Im Standortvergleich der großen Industrienationen ist Deutschland abgehängt. Bei Steuern und Energiekosten liegt Deutschland sogar auf dem vorletzten Platz. Das muss sich ändern, damit unsere Familienunternehmen im internationalen Wettbewerb nicht benachteiligt werden.

Lesen Sie hier mehr über die Besonderheiten von Familienunternehmen in Rheinland-Pfalz.

  • Like
  • PDF

Das könnte Sie auch interessieren

Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
Wie die Frankfurter Neue Presse meldete, möchte Reiche Ende des Sommers einen „Realitätscheck“ zur Energiewende vorlegen. „Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können“, sagte sie demnach. „Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.“ 
Der Ausbau der Stromnetze geschieht zu langsam
Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vor allem aus Wind und Sonne vorangetrieben. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit Klimaziele erreicht werden. Der Ausbau der Stromnetze hält aber nicht Schritt. Wegen fehlender Netze müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden. Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe kosten Geld. Um den vor allem im Norden produzierten Windstrom in den Süden zu leiten, sind zusätzliche Stromleitungen erforderlich. Ein Großteil ist aber noch nicht fertig.
Mehr Kosteneffizienz als Ziel
Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben. „Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.“ Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. „Und das geht auch.“
Zweifel am prognostizierten Stromverbrauch
Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. „Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.“ Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. „Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.“
Ökostrom-Betreiber sollen sich an Kosten für Netzausbau beteiligen
Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

Wechseln zur Seite International Articles Wechseln zur Seite Newsletter