Politik & Wirtschaft

186.000 Euro für die Energieforschung

· Lesezeit 2 Minuten.

Finanzspritze für die Fachbereiche Chemie/Chemieingenieurwesen der Universitäten Bochum, Braunschweig, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig, Mainz und Rostock: Mit insgesamt 186.000 Euro fördert der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) neue Lehrprojekte in der Elektrosynthese an den acht Hochschulen. Dadurch können sie Geräte für Praktika und Experimente in diesem Forschungsgebiet anschaffen.

FCI-Geschäftsführer Gerd Romanowski sagte: „Mit dieser Sondermaßnahme leistet das Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie einen gezielten Beitrag, um die Qualifikationen und Kompetenzen angehender Chemiker und Chemieingenieure in diesem Fachgebiet zu stärken. Sie werden benötigt, um weitere technologische Fortschritte in der Elektrosynthese zu erzielen.“

„Chancen für chemiebasierte Innovationen“

Das interdisziplinäre Arbeitsgebiet ist, so Romanowski, für die chemische Energieforschung von großer Bedeutung, da elektrosynthetische Verfahren die Nutzung von Überkapazitäten elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen erlauben. „Elektrosynthesen und ihre Verknüpfung mit stofflichen Verwertungsketten eröffnen Chancen für chemiebasierte Innovationen und Problemlösungen. Es gilt, die Innovationspotenziale der Elektrochemie auf dem Gebiet der elektrochemischen Synthesen rascher zu erschließen“, betonte Romanowski weiter.

Die Universitäten stellen zusätzlich zu den Fonds-Mitteln auch eigene Gelder in Höhe von 20 Prozent der Fördersumme bereit. Diese Eigeninvestition ist Bedingung für die Fonds-Unterstützung. So werden weitere staatliche Gelder für die Geräteausstattung der Elektrosynthese-Praktika mobilisiert.

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Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
Wie die Frankfurter Neue Presse meldete, möchte Reiche Ende des Sommers einen „Realitätscheck“ zur Energiewende vorlegen. „Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können“, sagte sie demnach. „Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.“ 
Der Ausbau der Stromnetze geschieht zu langsam
Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vor allem aus Wind und Sonne vorangetrieben. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit Klimaziele erreicht werden. Der Ausbau der Stromnetze hält aber nicht Schritt. Wegen fehlender Netze müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden. Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe kosten Geld. Um den vor allem im Norden produzierten Windstrom in den Süden zu leiten, sind zusätzliche Stromleitungen erforderlich. Ein Großteil ist aber noch nicht fertig.
Mehr Kosteneffizienz als Ziel
Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben. „Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.“ Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. „Und das geht auch.“
Zweifel am prognostizierten Stromverbrauch
Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. „Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.“ Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. „Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.“
Ökostrom-Betreiber sollen sich an Kosten für Netzausbau beteiligen
Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

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