Politik & Wirtschaft

US-Präsident Trump setzt Pharmaindustrie unter Druck

· Lesezeit 2 Minuten.
Mitarbeiter im Forschungslabor eines Pharmaherstellers.
Pharmaindustrie: Ein neues Dekret von US-Präsident Trump setzt die ganze Branche unter Druck. peopleimages.com/stock.adobe.com

Verschreibungspflichtige Arzneimittel sollen in den USA viel billiger werden, so will es Präsident Donald Trump. Um das zu erreichen, hat er ein Dekret unterzeichnet. Damit will er Pharmaunternehmen dazu zwingen, ihre Produkte in den USA zu international vergleichbaren Preisen zu verkaufen. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus versprach er, dass die Preise „fast sofort“ um 30 bis 80 Prozent sinken würden. Künftig sollen sich die Preise für Medikamente am „Meistbegünstigerprinzip“ orientieren – wobei die günstigsten Preise weltweit als Referenz dienen sollen. 

Die Folgen sind weitreichend 

Das setzt die Branche weltweit unter Druck. Arzneimittel gehören zu den wichtigsten Warengruppen im transatlantischen Handel. Im Jahr 2024 importierten die USA laut Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) Produkte im Wert von 233 Milliarden US-Dollar, rund zwei Drittel davon aus der EU. Die Folgen der US-Initiative seien weitreichend, sagt Han Steutel, Präsident des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen: „Die USA sind der wichtigste Markt für innovative Arzneimittel. Ohne die Erlöse in den Vereinigten Staaten wären Forschung und Entwicklung, wären neue Therapien auch für europäische Patientinnen und Patienten vielfach nicht denkbar. Was jetzt in den USA entschieden wurde, hat Folgen für die ganze Welt.“

„Weckruf für Europa“ 

Der Vorstoß Trumps sei ein Weckruf für Europa, sich aktiv in die Gestaltung globaler Rahmenbedingungen für Arzneimittelinnovationen einzubringen – im Interesse der Versorgung von morgen, so der vfa. Steutel: „Wir müssen uns jetzt auf uns selbst konzentrieren. Die Antwort auf diese Herausforderung kann nur eine gesamteuropäische sein: Wir brauchen einen starken, gemeinsamen EU-Markt mit einer abgestimmten Arzneimittelpolitik.“ Die Industrie habe hierzu bereits Vorschläge vorgelegt. Ein einheitlicher europäischer Listenpreis mit vertraulichen nationalen Rabatten könnte den Standort Europa attraktiver machen.

 

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