Politik & Wirtschaft

Rauchentwöhnung wird leichter

· Lesezeit 3 Minuten.
Ein Arbeiter raucht in der Pause am Firmengelände.
Raucherpause: Der Verband Pharma Deutschland setzt sich für Hilfsangebote für Raucher ein. Foto: Jittapon/stock.adobe.com

Der Verband Pharma Deutschland begrüßt anlässlich des heutigen Weltnichtrauchertags ausdrücklich den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln zur Rauchentwöhnung für Menschen mit schwerer Tabakabhängigkeit. Damit werde ein entscheidender Schritt zur besseren Versorgung suchtkranker Menschen vollzogen und ein wichtiges Signal gegen die Verharmlosung der Tabakabhängigkeit als „Lifestyle-Problem“ gesetzt. 

Mit dem neuen Leistungsanspruch erhalten gesetzlich Versicherte mit schwerer Tabakabhängigkeit künftig die Möglichkeit, im Rahmen eines evidenzbasierten Entwöhnungsprogramms Arzneimittel wie Nikotinpräparate (z. B. Pflaster, Kaugummis) oder Vareniclin auf Kassenrezept zu erhalten. Voraussetzung ist die Teilnahme an einem qualitätsgesicherten Programm, das nachweislich die Erfolgschancen auf einen dauerhaften Rauchstopp erhöht. 

Der Beschluss öffnet Betroffenen neue Wege

„Rauchen ist in vielen Fällen eine behandlungsbedürftige Suchterkrankung, die nicht allein durch Willenskraft überwunden werden kann“, erklärt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. „Der G-BA-Beschluss erkennt die Tabakabhängigkeit als ernstzunehmende Krankheit an und eröffnet Betroffenen neue Wege. Das ist ein wichtiger Meilenstein für die Versorgung suchtkranker Menschen und ein starkes Signal für unser Gesundheitssystem. Die Bedingungen dafür, von der Tabakabhängigkeit loszukommen, waren noch nie so gut wie heute.“ 

Neben verschreibungspflichtigen Präparaten bleiben rezeptfreie (OTC-) Arzneimittel zur Rauchentwöhnung, wie sie in Apotheken erhältlich sind, ein zentraler Baustein der Entwöhnungsstrategie. Sie bieten niedrigschwellige Unterstützung und ermöglichen es vielen Menschen, den ersten Schritt in Richtung Rauchfreiheit zu gehen – auch unabhängig von einer schweren Tabakabhängigkeit. Pharma Deutschland sieht in den Apotheken einen zentralen Ort für Information, Beratung und Begleitung von Rauchstoppwilligen. 

Pharma Deutschland setzt sich für mehr Hilfsangebote für Raucher ein

Trotz der Fortschritte bei der medikamentösen Unterstützung bleibt Prävention zentral. Rauchen verursacht jährlich über 127.000 Todesfälle in Deutschland und ist eine der Hauptursachen für vorzeitige Sterblichkeit sowie zahlreiche chronische Erkrankungen. Die volkswirtschaftlichen Kosten tabakbedingter Erkrankungen belaufen sich auf über 97 Milliarden Euro jährlich.

Pharma Deutschland setzt sich daher weiterhin für mehr Aufklärung, eine Stärkung der Rauchentwöhnung, die Förderung evidenzbasierter Programme und den Ausbau niedrigschwelliger Hilfsangebote ein. 

Der Pharma Deutschland e.V. ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland etwa 80.000 Mitarbeitende beschäftigen.
 

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