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Energiewende: Verbände begrüßen Kurswechsel

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Energiewende: Verbände begrüßen Kurswechsel
Erneuerbare Energien: Bürokratie lähmt den Fortschritt. Foto: gopixa/stock.adobe.com

Der Monitoring-Bericht zur Energiewende zieht eine ernüchternde Bilanz: Laut der Analyse läuft etwa der Netzausbau unkoordiniert, die Energiepreise sind zu teuer, und eine Vielzahl unnötiger Vorschriften lähmt den Fortschritt. 

Die Energiewende soll wirtschaftsfreundlicher werden

Mit einem Zehn-Punkte-Plan will Bundeswirtschaftsministerin Reiche nun gegensteuern und die Energiewende wirtschaftsfreundlicher und effizienter machen. Zum Beispiel, indem Subventionen systematisch überprüft und Vorschriften abgebaut werden. Beim Netzausbau sollen kostengünstigere Optionen wie Freileitungen bevorzugt werden. Geplant werden soll der Ausbau nicht mehr überambitioniert, sondern realistisch. Ziel ist auch ein flexibleres und digitaleres Stromsystem, um besser auf Schwankungen reagieren zu können. 

„Die Energiewende ist längst nicht mehr auf Kurs“

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) begrüßt, dass die Bundesregierung diese Bestandsaufnahme veranlasst hat. Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup betont: „Die Energiewende ist längst nicht mehr auf Kurs. Das zeigen steigende Systemkosten, das Auseinanderlaufen von Erneuerbaren-Kapazitäten und Netzausbau sowie die Gefahr abnehmender Versorgungssicherheit.“ 

VCI: Versorgungssicherheit muss Priorität haben

Bezahlbarkeit müsse endlich wieder eine zentrale Rolle spielen, so Große Entrup. „Und Versorgungssicherheit ist kein Nice-to-have, sondern unabdingbare Grundvoraussetzung für den Erhalt des Industriestandorts.“

Ziel müsse eine Energiewende sein, die Kosteneffizienz, Versorgungssicherheit und Klimaschutz sinnvoll austariert. Wichtig sei insgesamt mehr Pragmatismus – zum Beispiel bei den Rahmenbedingungen für Wasserstoff.

Positive Reaktionen auch von Bitkom und Chemie-Gewerkschaft

Auch andere Wirtschaftsverbände begrüßen den Kurswechsel. Der Digitalverband Bitkom etwa sieht positiv, dass die Digitalisierung vorangetrieben und auch der steigende Strombedarf von Rechenzentren in den Blick genommen wird. 

Laut Chemie-Gewerkschaft IGBCE zieht der Bericht die richtigen Schlüsse. Wichtig sei jetzt vor allem ein schneller Zubau gesicherter Leistung – und Kostenentlastung bei der Energierechnung für Industrie und Haushalte. 

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