Politik & Wirtschaft

Ukraine: Chemieunternehmen leisten humanitäre Hilfe

· Lesezeit 3 Minuten.
Hilfsgüter für die Ukraine
Hilfe für Geflüchtete: Ein erster Konvoi mit Profine-Hilfsgütern ist von Berlin nach Polen gefahren. Foto: Profine

Dieser Beitrag wird ständig erweitert.

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind das Entsetzen, die Solidarität und Hilfsbereitschaft auch bei den Chemieunternehmen groß. Wir dokumentieren, wie die Branche unterstützt.

BASF spendet ans Rote Kreuz

Nach dem von der russischen Regierung angeordneten Angriff auf die Ukraine leidet die dortige Zivilbevölkerung unter der eskalierenden Gewalt. Hunderttausende sind auf der Flucht. Um den Menschen im Land zu helfen, hat BASF 1 Million Euro Soforthilfe bereitgestellt. Der Betrag geht umgehend an das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Diese Organisation ist seit einigen Tagen unermüdlich in der Krisenregion im Einsatz.

„In der Ukraine ist Krieg! Das Leid für die Zivilbevölkerung im Land ist immens“, sagt Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF. „Diesen Menschen wollen wir helfen und haben uns deshalb schnell zu dieser Soforthilfe entschlossen.“

Das DRK unterstützt ihre Schwestergesellschaft, das Ukrainische Rote Kreuz (URK), bei umfassenden Hilfsmaßnahmen. Ein Nothilfeexperte des DRK ist für die Koordination der Hilfen mit Partnerorganisationen in Kiew im Einsatz. Das DRK plant unter anderem, Menschen in der Ukraine zu versorgen und in Nachbarländern ankommende Menschen mit dem Nötigsten zu unterstützen: mit Lebensmitteln, Kleidung, Hygienekits, aber auch mit Kommunikationsgeräten wie Lademöglichkeiten für Mobiltelefone. Auch wird das DRK ein Angebot für psychosoziale Betreuung sicherstellen.

Viele BASF-Mitarbeitende weltweit haben ebenfalls ihre Spendenbereitschaft signalisiert. Deshalb wird BASF in den kommenden Tagen die Möglichkeit zur Spende bereitstellen. BASF wird zusätzlich zu der Soforthilfe den sich durch Mitarbeiterspenden ergebenden Betrag auf das Doppelte aufstocken.

2,5 Millionen Euro von Boehringer Ingelheim

Auch das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim zeigte sich schockiert vom Krieg: „Im Namen der Unternehmensleitung möchte ich unsere Trauer und Bestürzung über den Ausbruch eines Krieges mitten in Europa zum Ausdruck bringen. Dieser Krieg betrifft Menschen in der gesamten Region, in der Familien Mitglieder auf beiden Seiten der Grenze haben, und wo Söhne und Töchter zu einem Krieg verpflichtet werden, der nur Leid und Schmerz bringt“, sagt Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung. „Krieg kann niemals als Mittel zur Lösung von Konflikten akzeptiert werden.“ 

Im Februar 1992 gründete Boehringer Ingelheim seinen Präsenz in der Ukraine und in Russland, die heute auf insgesamt fast 800 Mitarbeiter angewachsen ist. „In diesen 30 Jahren haben wir gemeinsam viele Meilensteine im Interesse der Gesundheit, zum Wohle der Patienten und im Interesse des Lebens erreicht. Sowohl unsere ukrainischen als auch russischen Kollegen sind zu festen Mitgliedern der Boehringer Ingelheim Familie geworden“, sagt Hubertus von Baumbach: „Unsere Gedanken sind bei ihnen und den vielen Menschen, die einfach in Frieden leben wollen. Im Namen meiner Kollegen spreche ich ihnen allen unsere Anteilnahme aus.“

„Wir haben beschlossen, eine Spende in Höhe von 2,5 Million Euro an gemeinnützige Organisationen zu spenden, die humanitäre Hilfe für die Ukraine und ihre Bürger leisten.“ Boehringer Ingelheim arbeitet daran, die Sicherheit und das Wohlergehen seiner Mitarbeiter*innen und ihrer Familien auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen. Wir stehen in engem Kontakt mit unseren ukrainischen Kollegen. Gleichzeitig versuchen wir aus humanitären Gründen, die Auswirkungen des Konflikts auf die Versorgung von Patienten mit Medikamenten in beiden Ländern zu begrenzen.

Profine ruft Spendenaktion ins Leben

Der Kunststoffspezialist Profine aus Pirmasens hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen und wirbt um Unterstützung bei Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern. In einem Schreiben an sie appelliert der Geschäftsführende Gesellschafter Peter Mrosik: "Angesichts der dramatischen Situation der ukrainischen Bevölkerung haben wir uns dazu entschlossen, mit der KÖMMERLING Better World Stiftung eine humanitäre Spendenaktion ins Leben zu rufen und als Unternehmen gleichzeitig den Transport von Sachspenden durchzuführen. Wir möchten den Menschen in der Ukraine helfen, was wir vor dem Hintergrund, mit einem Werk im Land vertreten zu sein, als ganz besondere Verpflichtung empfinden. Ebenso verfügen wir gerade deshalb auch über logistische Voraussetzungen, um direkten Zugang zum Land und zu der betroffenen Bevölkerung zu bekommen.

Freiwillige Helfer von Profine verladen Hilfsgüter für die Ukraine
Freiwillige Helfer von Profine verladen Hilfsgüter für die Ukraine. Foto: Profine

Erfreuliche Zwischenbilanz für Profine-Aktion

Inzwischen ist der achte Transport mit Hilfsgütern im Land angekommen. Helferinnen und Helfer haben die Lebensmittel in Städten wie Dnipro, Kiew und Poltawa weiterverteilt. Dort befinden sich auch viele Geflüchtete aus den östlichen Teilen der Ukraine. Die Familien werden mitunter in Räumlichkeiten untergebracht, die sonst als Ferienlager dienten.

Die Spendenuhr der Stiftung ist aktuell auf 442.697 Euro geklettert.

Richtig gut kam die Aktion des Profine-Partners 1. FSV Mainz 05 an. Das Sondertrikot vom letzten Bundesliga-Spieltag in limitierter Auflage "You`ll Never Walk Alone" war nach einem Tag bereits restlos ausverkauft. Je Trikot werden 10 Euro aus dem Verkaufserlös an die Stiftung gespendet.

Angekommen: zwei ukrainische Jungs freuen sich über die von Profine gesammelten und gelieferten Spenden. Foto: Profine
Angekommen: zwei ukrainische Jungs freuen sich über die von Profine gesammelten und gelieferten Spenden. Foto: Profine

Fonds der Chemischen Industrie unterstützt geflüchtete Wissenschaftler

Mit 270.000 Euro unterstützt der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) über die VolkswagenStiftung aus der Ukraine geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Bereich Chemie und chemienahe Disziplinen forschen. Damit konnten sechs- bis zwölfmonatige Stipendien für Promovierende, Postdocs und etablierte Wissenschaftler vergeben werden.

Gerd Romanowski, Geschäftsführer des Förderwerks des Verbands der Chemischen Industrie, sagt: „Viele Beschäftigte in unserer Branche denken an ihre ukrainischen Kolleginnen und Kollegen. Auch in der Forschung. Der Fonds der Chemischen Industrie möchte besonders den bedrohten ukrainischen Chemikerinnen und Chemiker sowie ihren Familien in bedrängter Situation zur Seite stehen. Den Geflüchteten wollen wir mit unserer finanziellen Unterstützung unbürokratisch helfen.“

Wie auch Sie helfen können

Die Profine-Aktion unterstützen Sie mit einer Spende an:

KÖMMERLING Better World Stiftung gGmbH

Sparkasse Südwestpfalz

IBAN: DE91 5425 0010 0000 0969 58

BIC: MALADE51SWP

Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden für die Menschen in der Ukraine und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: "Nothilfe Ukraine".

IBAN: DE63370205000005023307 

BIC: BFSWDE33XXX 

Stichwort: Nothilfe Ukraine 

Sie können auch direkt online ans DRK spenden. 

Auch die Aktion Deutschland Hilft bittet um Spenden für die Ukraine: 

IBAN: DE62370205000000102030 

Stichwort: Nothilfe Ukraine

  • Like
  • PDF

Schlagworte

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter