Chemie im Alltag

Nährstoffe für Blumen: So entsteht die Blütenpracht im Garten

· Lesezeit 2 Minuten.
Rosen- und Lavendelblüte im Garten: Damit diese Pracht gelingt, hilft gezieltes Düngen.
Blumen brauchen Nährstoffe: Der Bedarf ist jedoch sehr unterschiedlich. Darum ist zielgenaues Düngen angesagt. Foto: stockpics/stock.adobe.com

Darum ist das Frühjahr eine gute Zeit zum Düngen

In der Wachstumsphase benötigen Blumen Nährstoffe, um sich zu entwickeln und Blüten zu treiben. Die optimalen Zeiten zum Düngen sind daher:

  • vor dem Pflanzen,
  • etwas später, vor dem Abernten der Vorkultur und dem Pflanzen der Sommerblüher sowie
  • während des Wachstums.

Im Herbst sollte man hingegen nicht düngen. Die Pflanzen stellen das Wachstum ein und nehmen die Nährstoffe nicht mehr auf. Diese reichern sich unnötig im Boden oder im Grundwasser an.

Welche Nährstoffe brauchen die Pflanzen?

Die wichtigsten Nährstoffe für Blumen sind Stickstoff, Phosphor und Kalium:

  • Stickstoff (N) gilt als der Motor des Pflanzenwachstums. Ohne Stickstoff bleiben die Pflanzen unterentwickelt.
  • Phosphor (P) sorgt vor allem für die Blütenbildung und den Fruchtansatz.
  • Kalium (K) ist für die Zellfestigkeit verantwortlich. Sie macht Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlingsbefall.

Außerdem sind Schwefel, Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink gut für den Stoffkreislauf der Pflanze.

Gut zu wissen: Das Düngen sollte stets zur Pflanze und zum Boden passen

Der Nährstoffbedarf von Blumen ist sehr unterschiedlich. So mögen beispielsweise Klatschmohn und Mauerpfeffer nährstoffarme Böden – gern mit Sand und ohne Humus.

Rhododendron, Kamelien und Hortensien wiederum benötigen zwar Nährstoffe, aber in leicht saurem Milieu. Gartenkompost kann ihnen das nicht bieten. Hier ist entweder Laubhumus oder Spezialdünger gefragt.

Rosen hingegen zählen zu den Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf.

Passen Pflanzen und Boden nicht optimal zueinander, sollte man den Boden mit Sand abmagern oder durch spezielles Düngen anreichern. Auch das Düngen je nach Saison sollte man stets auf die Pflanze abstimmen.

Nährstoffe aus Kompost, Jauche oder Dünger?

Humus vom Komposthaufen oder aus der Wurmkiste gilt laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen als der Goldstandard des Düngens. Auch Jauche kann man, wie Humus, selbst ansetzen. Sie düngt und hält zudem einige Schädlinge ab. Organischer Düngen hingegen kauft man fertig, gegebenenfalls speziell nach einem bestimmten Pflanzenbedarf zusammengestellt. Er beruht auf pflanzlichen oder tierischen Materialien, zum Beispiel aus Pflanzenabfällen oder Hornspänen.

 

Humus aus Kompost: Vor- und Nachteile

Pluspunkte Minuspunkte
Stoffkreislauf: Rohstoffe kommen aus Küche und Garten. Sie sind somit kostengünstig. Ein Komposthaufen braucht Platz. Eine Wurmkiste ist nicht unbedingt appetitlich.
Humus aus Kompost gibt seine Nährstoffe nach und nach ab, sodass wenige Düngungen reichen. Es dauert Monate, bis aus den Bio-Abfällen Kompost entsteht.
Humus aus Kompost ist natürlich. Er erfüllt somit den Nährstoffbedarf vieler Pflanzen. Es ist nicht für alle Pflanzen ideal. Dazu zählen solche, die mageren oder sauren Boden mögen.

Nährstoffe aus Jauche: Vor- und Nachteile

Pluspunkte Minuspunkte
Stoffkreislauf: Rohstoffe (Brennnesseln) kommen aus dem Garten. Eine Jauchetonne braucht Platz.
Jauche gibt den Pflanzen einen schnelleren Nährstoff-Kick als Humus. Jauche stinkt. Darum beim Auftragen Handschuhe tragen, um nicht selbst zu müffeln.
Nährstoffe aus Jauche sind natürlich. Übertreiben schadet den Pflanzen und dem Boden.

Nährstoffe aus organischem Dünger: Vor- und Nachteile

Pluspunkte Minuspunkte
Stoffkreislauf: Die Hersteller produzieren organischen Dünger aus Pflanzen- oder Tiermaterial. Laut Ökotest können sie schadstoffbelastet sein, zum Beispiel durch Pestizidrückstände.
Organischer Dünger gibt seine Nährstoffe nach und nach ab. -
Gekaufter organischer Dünger steht sofort zur Verfügung. -
Es gibt organische Dünger für besondere Pflanzenbedürfnisse. -

 

Nährstoffe aus organischem Dünger: 3 Beispiele

Abgelagerter Pferdemist liefert das, was Rosen und Apfelbäume lieben: Stickstoff, Phosphat und Kalium, dazu noch reichlich Pflanzenfasern. Die wenigsten Gartenbesitzer haben jedoch ein Pony oder möchten Pferdeäpfel im Kofferraum transportieren. Die Lösung: Pferdedung-Pellets, etwa von Substral. Ohne Geruchsbelästigung gibt der Trockendünger langfristig seine Nährstoffe ab. Er ist auch für Rasen und Beete geeignet. Sein Ausgangsstoff ist hundertprozentiger Stallmist. Dieser Pferdedung aus der Tüte entspricht der EG-Öko-Verordnung EG 834/2007 und darf somit in der ökologischen und biologischen Produktion eingesetzt werden.

Der Rosendünger desselben Mainzer Herstellers verfügt über ein Stickstoff-Kalium-Phosphor-Verhältnis, das für die Gartenkönigin besonders günstig ist. Die Ausgangsstoffe sind tierische Nebenprodukte, pflanzliche Stoffe und Gesteinsmehl. Das Granulat entspricht laut Hersteller ebenfalls der EG-Öko-Verordnung und ist für den Bio-Garten geeignet.

Rhododendren und Hortensien haben andere Bedürfnisse als Rosen. Für sie ist Rhododendrondünger Bio mit entsprechend angepasstem Stickstoff-Kalium-Phosphor-Verhältnis gedacht, plus Magnesium für die Blattgrünbildung. Auch dieses Minigranulat ist laut Hersteller mit dem Ökogärtnern vereinbar.
 

Spaten in der Gartenerde: Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung erhöht den Gartenerfolg. Foto: M.Dörr & M.Frommherz/stock.adobe.com
Passt der Boden zur geplanten Bepflanzung? Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss und erhöht den Erfolg beim Gärtnern. Foto: M.Dörr & M.Frommherz/stock.adobe.com

Extra-Tipps: Boden und Wasserbedarf checken

 

Gartenprofis raten zur Bodenanalyse

Der pH-Wert des Gartenbodens lässt sich mit Tests aus dem Baumarkt prüfen. Er besagt, ob eine Umgebung sauer (0 bis ca. 6), neutral (ca. 6 bis 8) oder basisch (8 bis 14) ist. Um Nährstoffe aufzunehmen, ist für viele Pflanzen ein Wert von 6 bis 7 ideal. Das gilt jedoch nicht für alle, zum Beispiel nicht für Kamelien oder Rhododendren.

Einige landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalten bieten Garten-Fans darüber hinaus detailliertere Bodenanalysen an. So bekommen sie Gewissheit über Bodenart, Humusgehalt, Nährstoffe und Schwermetalle. Auf der Basis dieser Ergebnisse sind ein gezieltes Düngen, Abmagern oder der Austausch des Bodens möglich. Das ist besser für die Umwelt und erhöht den Erfolg.

 

Ohne Wasser läuft nichts

Fällt der Regen aus, nützen die schönsten Nährstoffe nichts. Denn erst über das Wasser gelangen die Nährstoffe in die Pflanze. Wer gärtnert, hat dann mehrere Möglichkeiten:

  • gießen oder
  • von vornherein Pflanzen mit besonders geringem Wasserbedarf auswählen oder
  • auf Pflanzen setzen, die zumindest längere Dürrephasen vertragen.

Gartenprofis raten daher zu Blühern, die der Trockenheit trotzen. Beispielsweise Oleander und Fetthenne, Schafgarbe und Schmetterlingsstrauch, Lavendel und gut verwurzelte Rosen kommen auch ohne Dauergießen aus.
 

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