Politik & Wirtschaft

Klimaschutz: Responsible Care-Preisträger stehen fest

· Lesezeit 2 Minuten.

Der Responsible-Care-Landespreis der chemischen Industrie geht in diesem Jahr an die drei Unternehmen BASF, Boehringer Ingelheim und Sotin. Mit den vorgestellten Projekten engagieren sich die Unternehmen weit über gesetzliche Vorgaben hinaus für hohe CO2-Einsparungen.

Die chemisch-pharmazeutische Branche zeigt seit Jahren mit der Initiative „Responsible Care“, wie sie Verantwortung für den Schutz von Gesundheit, Umwelt und Menschen übernimmt. Jährlich werden die besten Projekte auf Landes- und Bundesebene ausgezeichnet. Der diesjährige RC-Wettbewerb steht unter dem Motto „Unser Beitrag zum Klimaschutz“. Landessieger in Rheinland-Pfalz wurden drei zukunftsweisende Projekte:

BASF - Strategic CO2Transparency Tool

In einem standardisierten und automatisierten Verfahren wird der CO2-Fußabdruck für jedes einzelne der 45.000 Produkte berechnet. Mit dem Tool hat das Unternehmen eine Blaupause für die Chemiebranche geschaffen.

Sotin – klimafreundlichere Heizung mit ECO N2

Das Unternehmen Sotin in Bad Kreuznach hilft konkret im Alltag: In der Heizung sorgen Ausgleichsbehälter für einen gleichmäßigen Druck in der Wasserleitung. Diese Ausgleichsbehälter können nun mit Stickstoff, dem wichtigsten Bestandteil der natürlichen Zusammensetzung der Luft, befüllt werden. Zudem sind die Gasdruckflaschen im Kreislauf wiederwertbar. Bislang werden Sprayflaschen verwendet, die klimaschädliches Gas enthalten und als Sondermüll entsorgt werden müssen.

Boehringer Ingelheim – Klimaschutz mit den Mitarbeitenden

Boehringer Ingelheim wurde ausgezeichnet, weil es den Klimaschutz zum Teil des Arbeitsalltags macht. Dazu zählen verschiedene Einzelprojekte:

Christine von Landenberg vom VCI-Landesverband Rheinland-Pfalz betreut die Wettbewerbe. Sie ist begeistert von der hohen Bandbreite der eingereichten Projekte: „Im Wettbewerb überzeugen die Unternehmen mit innovativen und einfachen Ideen für mehr Klimaschutz. Mit Sotin haben wir ein inhabergeführtes Unternehmen mit einer pfiffigen Lösung. Bei Boehringer Ingelheim steht die Einbindung der Mitarbeitenden im Fokus. Das Projekt der BASF bietet nicht nur Transparenz gegenüber Kunden, sondern wird auch einen relevanten Beitrag leisten, dass wir klimaneutral werden können.“

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Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
Wie die Frankfurter Neue Presse meldete, möchte Reiche Ende des Sommers einen „Realitätscheck“ zur Energiewende vorlegen. „Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können“, sagte sie demnach. „Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.“ 
Der Ausbau der Stromnetze geschieht zu langsam
Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vor allem aus Wind und Sonne vorangetrieben. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit Klimaziele erreicht werden. Der Ausbau der Stromnetze hält aber nicht Schritt. Wegen fehlender Netze müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden. Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe kosten Geld. Um den vor allem im Norden produzierten Windstrom in den Süden zu leiten, sind zusätzliche Stromleitungen erforderlich. Ein Großteil ist aber noch nicht fertig.
Mehr Kosteneffizienz als Ziel
Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben. „Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.“ Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. „Und das geht auch.“
Zweifel am prognostizierten Stromverbrauch
Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. „Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.“ Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. „Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.“
Ökostrom-Betreiber sollen sich an Kosten für Netzausbau beteiligen
Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

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