Politik & Wirtschaft

Führungswechsel bei BASF

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Mit Ablauf der Hauptversammlung am 4. Mai 2018 wird der derzeit stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Brudermüller (56) Vorsitzender des Vorstands der BASF SE. Dies entschied der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 21. Dezember 2017. Brudermüller folgt auf Dr. Kurt Bock (59), der das Unternehmen seit 2011 als Vorstandsvorsitzender führt und seit 2003 Mitglied des Vorstands ist. Mit dieser Weichenstellung wird ermöglicht, dass Bock nach Ablauf der gesetzlichen zweijährigen Cooling-Off-Periode im Jahr 2020 in den Aufsichtsrat gewählt werden und den Vorsitz des BASF-Aufsichtsrats übernehmen kann.

Zum neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wurde Dr. Hans-Ulrich Engel (58) ernannt. Außerdem verlängerte der Aufsichtsrat die Bestellungen von Brudermüller, Engel und Sanjeev Gandhi (51) um fünf Jahre bis zur Hauptversammlung 2023. Im Zuge der Veränderungen wird der Vorstand im Mai 2018 von acht auf sieben Mitglieder reduziert.

„Langfristige Nachfolgeplanung“

„Der Wechsel im nächsten Jahr ist Teil der langfristigen Nachfolgeplanung für Aufsichtsrat und Vorstand der BASF“, so Dr. Jürgen Hambrecht (71), Aufsichtsratsvorsitzender der BASF SE. „In den vergangenen sieben Jahren hat Kurt Bock als Vorsitzender des Vorstands das Unternehmen entscheidend geprägt und erfolgreich weiterentwickelt. Wir haben ihn gebeten, 2020 für den Aufsichtsrat der BASF zu kandidieren, damit das Unternehmen weiterhin von seinen Fähigkeiten und Erfahrungen profitieren kann. Mit Martin Brudermüller haben wir wieder einen überaus kompetenten und erfahrenen Nachfolger aus den eigenen Reihen.“

Brudermüller ist seit 2011 stellvertretender Vorstandsvorsitzender und außerdem Chief Technology Officer der BASF SE. Er ist seit 2006 Mitglied des Vorstands und war unter anderem für die Region Asien-Pazifik mit Sitz in Hongkong verantwortlich.

Engel ist seit 2008 Mitglied des Vorstands und war seitdem unter anderem für die Region Nordamerika mit Sitz in Florham Park/New Jersey zuständig. Seit 2011 ist er Finanzvorstand des Unternehmens.

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Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
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Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

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