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BASF kündigt Sparprogramm an

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BASF kündigt Sparprogramm an
Steamcracker der BASF in Ludwigshafen: Unter anderem am weltgrößten Chemiestandort will das Unternehmen Kosten sparen. Foto: BASF

Vor dem Hintergrund der deutlichen Ergebnisabschwächung in Europa – vor allem in Deutschland, wo das Ergebnis im 3. Quartal 2022 negativ war – sowie der sich verschlechternden Rahmen­bedingungen in der Region hat BASF am Mittwoch ein Kosten­einspar­programm mit Fokus auf Europa und insbesondere Deutschland beschlossen, das von 2023 bis 2024 umgesetzt wird. Kurzfristig mögliche Kosten­einsparungen erfolgen sofort. Das Programm soll nach Abschluss jährliche Kosten­ein­sparungen außerhalb der Produktion von 500 Millionen € erbringen. Mehr als die Hälfte der Kosten­einsparungen soll am Standort Ludwigshafen realisiert werden. Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch das Corporate Center sollen gestrafft werden.

 

Weitere Maßnahmen zur mittel- und langfristigen strukturellen Anpassung des Produktions-Verbunds von BASF in Europa werden derzeit erarbeitet und sollen im 1. Quartal 2023 kommuniziert werden.

 

Die Arbeitnehmervertretungen werden hinsichtlich der verschiedenen Maßnahmen in den relevanten Gremien eingebunden.

 

Quartalsergebnis deutlich unter Erwartungen

 

Zugleich hat das Unternehmen vorläufige Zahlen für das 3. Quartal 2022 vorgelegt. Umsatz, Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen und EBIT liegen leicht über den durchschnittlichen Analystenschätzungen.

 

Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen der BASF-Gruppe beträgt voraussichtlich 909 Millionen €. Der Wert des Vorjahresquartals (3. Quartal 2021: 1.253 Millionen €) und die durchschnittlichen Analystenschätzungen für das 3. Quartal 2022 (Vara: 1.105 Millionen €) werden somit deutlich unterschritten. Im Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen enthalten sind nicht zahlungswirksame Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea in Höhe von rund 740 Millionen €. Diese resultieren aus der teilweisen Abschreibung der von Wintershall Dea gehaltenen Beteiligung an der Nord Stream AG, die die Nord Stream 1 Pipeline betreibt.

 

Der Umsatz stieg im 3. Quartal 2022 um 12 % auf 21.946 Millionen € (3. Quartal 2021: 19.669 Millionen €). Ausschlaggebend hierfür waren höhere Preise. Währungseinflüsse, vor allem aus dem US-Dollar, wirkten ebenfalls positiv. Die Mengen gingen gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Der Umsatz war somit leicht höher als von Analysten im Durchschnitt für das 3. Quartal 2022 erwartet (Vara: 21.076 Millionen €).

 

Das EBIT vor Sondereinflüssen lag im 3. Quartal 2022 mit voraussichtlich 1.348 Millionen € deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals (3. Quartal 2021: 1.865 Millionen €) und leicht über dem Analystenkonsens für das 3. Quartal 2022 (Vara: 1.313 Millionen €). Gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie konnten nur noch teilweise über höhere Verkaufspreise weitergegeben werden.

 

Das EBIT lag im 3. Quartal 2022 mit voraussichtlich 1.294 Millionen € deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals (3. Quartal 2021: 1.822 Millionen €) und leicht über dem Analystenkonsens für das 3. Quartal 2022 (Vara: 1.285 Millionen €).

 

BASF bekräftigt den Ausblick fürs Gesamtjahr

 

Der für das Geschäftsjahr 2022 im Juli veröffentlichte Ausblick für die BASF-Gruppe bleibt unverändert. Das EBIT vor Sondereinflüssen wird weiterhin zwischen 6,8 Milliarden € und 7,2 Milliarden € erwartet.

 

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