Politik & Wirtschaft

China führt die Importe nach Rheinland-Pfalz an

· Lesezeit 3 Minuten.
Seefrachtcontainer aus China beim Verladen am Hafen.
Importmeister China: Die Volksrepublik ist das wichtigste Herkunftsland für Einfuhren nach Rheinland-Pfalz. Bei den Exporten liegen aber europäische Länder und die USA weiter vorn. Foto: Maksym Yemelyanov/stock.adobe.com

China steht seit Jahren auf Platz 1 der Importländer

2009 betrug das Ordervolumen in Rheinland-Pfalz für Importe aus China noch gut 1,3 Milliarden Euro. Bis 2024 verdreifachte sich der Wert der eingeführten Güter auf gut vier Milliarden Euro. Damit lag der Anteil der Einfuhren aus China gemessen an den gesamten Importen bei 9,3 Prozent. Dies meldet das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.

Zu einem deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr kam es 2024 unter anderem bei den Halbleiterbauelementen (+139 Prozent).

Die Top 5 der wichtigsten Importgüter aus China nach Rheinland-Pfalz sind: 

  1. Maschinen (601 Millionen Euro)
  2. Datenverarbeitungsgeräte (588 Millionen Euro)
  3. Chemische Erzeugnisse (414 Millionen Euro)
  4. Elektrische Ausrüstung (314 Millionen Euro)
  5. Metallerzeugnisse (ca. 260 Millionen Euro)

Exporte aus Rheinland-Pfalz: Bienvenue en France

Die meisten Exporte gingen 2024 mit einem Warenwert von 5,7 Milliarden Euro nach Frankreich. China ist nicht unter den Top-5-Zielländern:

  1. Frankreich (Anteil an den Gesamtexporten aus Rheinland-Pfalz: 10,2 Prozent)
  2. USA (9,1 Prozent)
  3. Niederlande (6,7 Prozent)
  4. Italien (5,8 Prozent)
  5. Polen (5,5 Prozent)

China steht mit einem Anteil von 3,5 Prozent an den Gesamtexporten aus Rheinland-Pfalz erst an zehnter Stelle im Zielland-Ranking. Allerdings sind die Ausfuhren dorthin in den vergangenen 15 Jahren deutlich gestiegen: Während der Warenwert der ausgeführten Güter 2009 bei rund einer Milliarde Euro lag, waren es 2024 gut 1,9 Milliarden Euro. 

Chemische Erzeugnisse sind das wichtigste Exportgut

Die Chemische Industrie, die in Rheinland-Pfalz eine große Bedeutung hat, prägt die Ausfuhrstruktur der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. 2024 wurden Chemische Erzeugnisse im Wert von 12,7 Milliarden Euro exportiert. Das waren gut 23 Prozent aller Exporte. Mit Abstand folgten die Ausfuhren von Kfz und Kfz-Teilen (7,7 Milliarden Euro) sowie Maschinen (7,5 Milliarden Euro).

Die Exportstruktur in die Volksrepublik China ist identisch aufgebaut. Mit einem Ausfuhrwert von 542 Millionen Euro dominierten die Chemischen Erzeugnisse im Jahr 2024 die Exporte. Dicht gefolgt von ausgeführten Maschinen in Höhe von 493 Millionen Euro. Die Ausfuhren der Kfz und Kfz-Teile lag mit 153 Millionen Euro deutlich niedriger und nur knapp über den Exporten der Pharmaindustrie mit 138 Millionen Euro.

Rheinland-Pfalz: schwächerer Außenhandel 2024

2024 exportierte die rheinland-pfälzische Wirtschaft insgesamt Waren im Wert von 56,3 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 5,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bereits 2023 wurden drei Prozent weniger Waren als im Vorjahr 2022 ausgeführt. 2022 markierten die Ausfuhren mit 61,5 Milliarden einen bisherigen Höchststand. Da die gehandelte Menge 2022 unter den Werten des Vorjahres lag, ist davon auszugehen, dass der damalige Anstieg der Warenwerte auf Preissteigerungen zurückzuführen ist. 

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