Politik & Wirtschaft

Chemie und Pharma Summit: Was die Branche jetzt braucht

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Chemie und Pharma Summit: Was die Branche jetzt braucht
Im Austausch: VCI-Präsident Markus Steilemann, Bundeskanzler Friedrich Merz und Moderatorin Isabelle Körner (von links). Foto: VCI

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat in Berlin bei seinem jährlichen Chemie und Pharma Summit mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Lage der Branche beleuchtet.
  • Viele Betriebe leiden unter einer massiven Standortkrise. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Chemieagenda 2045 müsse den Weg bahnen, damit die Branche wettbewerbsfähig bleibt.
  • Mit Visionen für 2045 sei allerdings keinem Betrieb geholfen, so der VCI – entscheidend sei, dass in den nächsten zwölf Monaten spürbare Entlastungen an den Werkstoren ankommen. 

In Deutschland droht das dritte Rezessionsjahr in Folge. Und Zukunftssorgen sind in immer mehr Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie ein Thema. „Wir sind nominell noch die drittgrößte Volkswirtschaft, tatsächlich aber längst Schlusslicht beim Wachstum unter den großen Industrienationen“, verdeutlichte VCI-Präsident Markus Steilemann.  

Bundeskanzler Friedrich Merz sprach in seiner Rede unter anderem den Kostendruck an: „Konkurrenten aus aller Welt, vor allen Dingen in den USA und in Asien, können im Augenblick zu deutlich günstigeren Konditionen produzieren als in Deutschland.“ Den Standort wieder wettbewerbsfähiger zu machen, gehe aber nicht über Nacht. Erste Schritte habe die Bundesregierung umgesetzt, sie arbeite auf Hochtouren daran, die Industrie zu stärken. 

Betriebe kämpfen mit Problemen auf den Absatzmärkten

Steilemann schilderte, die chemische Industrie stemme sich mit Macht gegen die derzeitigen Verwerfungen auf den internationalen Absatzmärkten, „weil alle Industrien, die wir beliefern, zurzeit in sehr schwierigem Fahrwasser sind“.

Daher bräuchten die Betriebe dringend kurzfristige Erleichterungen, vor allem bei Energie, Steuern und Bürokratie.

Die Zeit drängt

Die Zeit drängt, betonte auch Markus Kamieth, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, dem größten Chemieunternehmen der Welt mit Hauptsitz in Ludwigshafen. Im Koalitionsvertrag stehe die Chemieagenda 2045 – „ich hätte gerne eine Chemie-Agenda 2026.“ Denn wenn es auch im kommenden Jahr wieder misslinge, die Industrie zu entlasten, brauche man sich über 2045 gar nicht erst zu unterhalten.

 

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