Medikamente für Menschen treiben den Umsatz
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres steigerte Boehringer Ingelheim seinen Konzernumsatz um 6,3 Prozent auf 14 Milliarden Euro. Der Hauptgrund: die starke Nachfrage nach Medikamenten für erkrankte Menschen. Der Bereich Humanpharma lieferte im ersten Halbjahr einen Umsatz von 11,3 Milliarden Euro.
Starkes Wachstum auch im Bereich Tiergesundheit
Der Umsatz im Bereich Tiergesundheit stieg sogar noch stärker, und zwar um 7,6 Prozent. Da dieses Geschäftsfeld jedoch deutlich kleiner ist, kommt das Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 hier nur auf einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro.
Neue Therapien kurz vor der Markteinführung
Boehringer hofft, noch in diesem Jahr mehrere Medikamenten auf den Markt zu bringen: Zongertinib gegen Lungenkrebs und Nerandomilast gegen Lungenfibrose. Das Unternehmen sieht die USA als ein wichtiges Zielland für diese Produkte. „Wir verstehen die Dringlichkeit, die hinter den Bedürfnissen jedes Patienten steckt, und wir handeln schnell und zielgerichtet, um sie zu erfüllen“, erklärte Shashank Deshpande, Vorsitzender der Unternehmensleitung mit Verantwortung für den Geschäftsbereich Humanpharma.
Die Humanpharma-Pipeline von Boehringer Ingelheim ist gut gefüllt: In den nächsten 12 bis 18 Monaten starten über zehn neue Phase-II- und Phase-III-Studien in verschiedenen Therapiebereichen. Diese könnten in den nächsten fünf Jahren zu großen Produkteinführungen führen.
Doch auch in bestehenden Produkten sieht das Unternehmen noch Wachstumschancen. Dazu zählt Jardiance. Es wird zur Behandlung des Typ-2-Diabetes eingesetzt.
Liefernetzwerk wird noch stärker
Um künftige Markteinführungen und das Unternehmenswachstum zu unterstützen, baut das Unternehmen sein globales Liefernetzwerk weiter aus. Ein wichtiger Meilenstein ist die Investition von 300 Millionen Euro in den Standort Yamagata in Japan. Sie umfasst eine neue Produktionseinheit, Infrastrukturmaßnahmen und den Spatenstich für eine weitere Anlage im Juni. Dies soll Japan als wichtiges Produktionszentrum für die Regionen Asien und Ozeanien positionieren.
Gleichzeitig stärkt Boehringer Ingelheim sein lokales Produktionsnetzwerk in den USA und baut dabei auf bestehenden Partnerschaften auf.
Impfschutz für Rinder und Schafe
Ein Wachstumstreiber aus dem Bereich Tiergesundheit war BULTAVO® 3, ein neu eingeführter Impfstoff, der Rinder und Schafe vor dem Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV-3) schützt. Das Produkt ist der erste Impfstoff, der sowohl die Symptome als auch die Srerblichkeit verhindert. Er wurde in mehreren europäischen Ländern zugelassen.
Auch Anti-Parasitenmittel wie Nexgard (gegen Flöhe) verkauften sich sehr gut.
Im Bereich Heimtiere startete Boehringer Ingelheim eine strategische Zusammenarbeit mit Eko Health im Bereich der digitalen Gesundheit. Dies soll die Früherkennung von Herzerkrankungen bei Hunden verbessern. Die Partnerschaft kombiniert die Expertise von Boehringer in der Hundekardiologie mit der KI-gestützten Stethoskoptechnologie von Eko. Das Ziel: 2026 eine spezielle mobile App für Tierärztinnen und Tierärzte auf den Markt zu bringen.