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Blauzungenkrankheit: Boehringer Ingelheim liefert Millionen von Impfdosen

· Lesezeit 2 Minuten.
Neugieriges Lamm einer äsenden Schafherde blickt in die Kamera.
Nur Impfen schützt: Die Blauzungenkrankheit ist für Schafe und Rinder gefährlich. Boehringer hat bereits 13 Millionen Impfdosen für Deutschland geliefert. Foto: Eric Gevaert/stock.adobe.com

Die Blauzungenkrankheit: schmerzhaft und gefährlich für Tiere

Boehringer Ingelheim erhielt jetzt die Marktzulassung für Blauzungen-Impfstoff in Deutschland, wie das Unternehmen gestern meldete. Der Impfstoff schützt Rinder und Schafe vor dem Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV-3). Es ist nach Unternehmensangaben der einzige BTV-3-Impfstoff, der laut Zulassung die klinischen Symptome der Erkrankung und damit die Mortalität verhindert. Erkrankte Schafe leiden unter:

  • Fieber,
  • Apathie und Absonderung von der Herde,
  • Veränderungen der Schleimhäute, unter anderem im Maul,
  • Anschwellen der Zunge und des Halses,
  • Lahmheit,
  • Verlust ungeborener Lämmer,
  • Tod.

Bei Rindern verläuft der Erkrankung oft milder. Todesfälle sind aber auch hier möglich.

Zudem kann die Tierseuche zu Einbußen für landwirtschaftliche Betriebe führen, dem internationalen Handel schaden und die Nahrungsmittelversorgung einschränken, warnt Boehringer.

Anwendung des Impfstoffs in Deutschland bereits seit 2024 erlaubt

In nur sieben Monaten hatte Boehringer Ingelheim den Impfstoff entwickelt. Aufgrund einer Impfstoffgestattungsverordnung zur Bekämpfung des aktuellen BTV-3-Ausbruchs darf er bereits seit Juni 2024 angewendet werden.

Bisher wurden in Deutschland mehr als 13 Millionen Impfdosen bereitgestellt. Der von Boehringer Ingelheim zusammen mit seinem Partner Bioveta entwickelte Impfstoff zeige eine sehr gute Verträglichkeit und Wirksamkeit, wie Boehringer meldet. Das Unternehmen bezieht sich dabei auf erste Daten des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI), der Forschungsstelle des Bundes für Tiergesundheit.

Das Infektionsrisiko für die Tiere ist derzeit hoch

Der Erreger der Blauzungenkrankheit, ein Virus, wird durch Wind, Tierhandel und vor allem durch eine Mückenart (Gnitzen) übertragen. Das FLI schätzt die Verbreitungsgefahr derzeit als hoch ein.

Das FLI betont, dass die einzige Möglichkeit, Tiere vor Infektionen und den Symptomen zu schützen, eine Impfung ist. Diese erfolgt am besten, ehe die Übertragungssaison beginnt. Für die Gnitzen ist das hauptsächlich der Sommer. Der Impfstoff von Boehringer Ingelheim erzielt bei Schafen nach einer und bei Rindern nach zwei Injektionen im Abstand von drei Wochen den Impfschutz.

Das Blauzungen-Virus ist für Menschen nicht gefährlich

Wie das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz meldet, ist das Blauzungenvirus für Menschen nicht gefährlich. Fleisch- und Milchprodukte können demnach verzehrt werden.

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