Politik & Wirtschaft

BASF sichert sich Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Norwegen

· Lesezeit 2 Minuten.
Dirk Elvermann, CFO und CDO der BASF, und Anders Opedal, Präsident und CEO von Equinor, bei der Unterzeichnung des zehnjährigen Erdgasliefervertrags.
Zehnjähriger Erdgas-Liefervertrag: Dirk Elvermann, CFO und CDO der BASF (links), und Anders Opedal, Präsident und CEO von Equinor, bei der Unterzeichnung. Foto: Equinor und BASF

Norwegisches Gas für BASF in Europa

BASF und Equinor haben eine strategische Vereinbarung über die jährliche Lieferung von bis zu 23 Terawattstunden (rund 2 Milliarden Kubikmeter) Erdgas über einen Zeitraum von zehn Jahren unterzeichnet. Der Vertrag sichert einen wesentlichen Teil des Erdgasbedarfs von BASF in Europa. Die Lieferungen beginnen am 1. Oktober 2025.

„Diese Vereinbarung stärkt unsere Partnerschaft mit BASF. Erdgas ist nicht nur wichtig für die Sicherung der Energieversorgung in Europa, sondern ist auch ein zentraler Rohstoff für die europäische Industrie. Ich freue mich sehr, dass unser Gas BASF auch dabei unterstützt, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Gas aus Norwegen weist die niedrigsten Emissionen bei Förderung und Transport auf“, sagt Anders Opedal, Präsident und CEO von Equinor.

Erdgas ist eine Energiequelle und ein Rohstoff

BASF nutzt Erdgas als Energiequelle und als Rohstoff zur Basischemikalien-Produktion. Die Vereinbarung dient der BASF-Strategie zur Diversifizierung seines Energie- und Rohstoffportfolios. Das Gas wird zu marktüblichen Bedingungen geliefert.

„Wir freuen uns sehr über diese langfristige Partnerschaft mit Equinor zur zuverlässigen Versorgung unserer europäischen Standorte mit Erdgas“, sagte Dirk Elvermann, Finanzvorstand und Chief Digital Officer der BASF SE. „Equinor ist ein vertrauensvoller und geschätzter Partner. Die Liefervereinbarung bietet nicht nur wettbewerbsfähige Konditionen, sondern unterstützt auch unsere Nachhaltigkeitsziele.“

Equinor beliefert BASF bereits seit mehreren Jahren mit Gas und Flüssigprodukten.

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Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
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