Politik & Wirtschaft

Arbeitgeberverband BAVC: Neue Strategie für stärkeren Standort

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Der Industriestandort Deutschland ist in Gefahr.
Industriestandort Deutschland: Der Bundesarbeitgeberverband Chemie will ihn wettbewerbsfähiger machen. Foto: hkama/stock.adobe.com

Die deutsche Industrie erlebt eine Zeit von Krisen und Umbrüchen. Die Chemie- und Pharmabranche steht unter besonders hohem Veränderungsdruck. Um die Interessen der Chemie-Arbeitgeber in dieser Transformation bestmöglich zu vertreten, hat der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) eine neue Strategie entwickelt: die BAVC-Agenda 2035.

Ob heiter, stürmisch oder frostig – der BAVC stellt sich damit auf unterschiedliche Szenarien ein, um schlagkräftiger, schneller und besser zu werden. Das Ziel ist eine wettbewerbsfähige Branche mit attraktiven Arbeitsplätzen, die eine starke Stimme der Arbeitgeber hat. Die Agenda setzt sich auch für eine belastbare Sozialpartnerschaft und einen intensiven Dialog mit Mitgliedern und Stakeholdern ein. 

Drei Szenarien für die Zukunft entworfen

Im ersten Schritt hat der BAVC Ende 2024 eine Bestandsaufnahme vorgenommen und den vorhandenen Input aus eigenen wie auch aus anderen Studien analysiert – von namhaften Unternehmensberatungen ebenso wie von Gewerkschaften und wissenschaftlichen Think Tanks. Dieser Input wurde zu drei Szenarien verdichtet: Wie könnte sich die Branche mit Blick auf Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und Sozialpartnerschaft in den kommenden Jahren entwickeln?

Vorangegangen ist ein intensiver Austausch unter anderem mit Mitgliedern und Verbänden

Auf dieser Basis hat der Verband dann den Austausch gesucht – vor allem mit den Mitgliedern, aber auch mit externen Stakeholdern wie den Sozialpartnern, anderen Verbänden und Branchen sowie mit der Wissenschaft und der jungen Generation. Der Kern dieses Dialogs bestand darin, Erwartungen und Ansprüche an den BAVC der Zukunft in Erfahrung zu bringen, eine kritische Standortbestimmung vorzunehmen und möglichst viele Perspektiven einzubeziehen. Die konkrete Ausarbeitung der BAVC-Agenda 2035 war dann Sache der Mitglieder, die sich über verschiedene Formate in den Prozess einbringen konnten. 

Hauptziel: Der Standort soll stärker, die Branche attraktiver werden

Die Mission des BAVC ist mit der Agenda 2035 klar definiert: Der Verband sorgt für wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen durch innovative Tarifpolitik und politischen Einfluss. Er stärkt den Standort ebenso wie die Attraktivität der Branche, sorgt für hohe Tarifbindung, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die nachhaltige Entwicklung, gibt Grund für Optimismus und geht Herausforderungen gemeinsam mit dem Sozialpartner an. Die Arbeit gründet auf vier Kernwerten: Geschlossenheit, Tarifautonomie, Sozialpartnerschaft und konstruktivem Dialog.

Zukunftsorientierte Tarif-, Sozial- und Bildungspolitik

Das wichtigste Ziel für die Arbeit des BAVC besteht darin, Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen. Die Konkurrenzfähigkeit der Chemie- und Pharmaindustrie soll verbessert werden – und als zentrale Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg, Beschäftigung und sozialen Frieden stärker in Politik und Gesellschaft verankert werden. Dafür will der BAVC unter anderem eine zukunftsorientierte Tarif-, Sozial- und Bildungspolitik umsetzen und für eine Produktivitätsoffensive kämpfen, die Perspektiven in der Transformation schafft.

 

 

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