Politik & Wirtschaft

Politik und Chemie im Dialog

· Lesezeit 2 Minuten.
© Chemieverbände Rheinland-Pfalz
Politik und Chemie im Dialog:Dr. Bernd Vogler, StS Daniela Schmitt, Thomas M. Adam (v.l.n.r.)

Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, hat sich am 27.September 2017 bei Berger-Lacke in Grünstadt mit Thomas M. Adam, geschäftsführender Gesellschafter des Lack-Spezialisten sowie Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz, zum Gespräch getroffen. „Politische Arbeit braucht den Bezug zur Praxis, deshalb besuche ich die Unternehmen im Land“, erläuterte Schmitt (FDP).

Chemie braucht Forschungsförderung

Vogler betonte, „dass die Chemie-Branche nur durch Innovationen am Weltmarkt bestehen kann. Hohe Standortkosten und viel Bürokratie sind Hürden für Investitionen in Rheinland-Pfalz und Deutschland“. Die Branche brauche aus Sicht der Chemieverbände bessere politische Rahmenbedingungen.

„Die chemische Industrie ist die umsatzstärkste Industriebranche in Rheinland-Pfalz. Die Unternehmen tragen zum Wohlstand im Land bei“, sagte die Staatssekretärin. Dennoch dürfe man sich nicht auf dem Erfolg ausruhen. „Mein Anspruch ist es, die richtigen Weichen zu stellen, um der chemischen Industrie auch zukünftig in Rheinland-Pfalz einen attraktiven Standort zu bieten“, so Schmitt.

Mehr Verständnis für die Betriebe im Land

„Besuche wie dieser können dazu beitragen, gegenseitig mehr Verständnis zu schaffen“, freut sich Adam über das Treffen. Und ergänzt: „Berger-Lacke ist deshalb ein innovatives Unternehmen, weil wir Bestehendes hinterfragen. Nur so können wir neue Lösungen entwickeln und besser werden. Von der Politik wünschen wir uns das auch.“

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Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
Wie die Frankfurter Neue Presse meldete, möchte Reiche Ende des Sommers einen „Realitätscheck“ zur Energiewende vorlegen. „Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können“, sagte sie demnach. „Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.“ 
Der Ausbau der Stromnetze geschieht zu langsam
Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vor allem aus Wind und Sonne vorangetrieben. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit Klimaziele erreicht werden. Der Ausbau der Stromnetze hält aber nicht Schritt. Wegen fehlender Netze müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden. Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe kosten Geld. Um den vor allem im Norden produzierten Windstrom in den Süden zu leiten, sind zusätzliche Stromleitungen erforderlich. Ein Großteil ist aber noch nicht fertig.
Mehr Kosteneffizienz als Ziel
Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben. „Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.“ Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. „Und das geht auch.“
Zweifel am prognostizierten Stromverbrauch
Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. „Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.“ Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. „Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.“
Ökostrom-Betreiber sollen sich an Kosten für Netzausbau beteiligen
Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

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