Politik & Wirtschaft

Jansen meldet sich mit Sonderschichten zurück

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Führungskräfte von Jansen Lacke
Blicken optimistisch nach vorne: Geschäftsführer und Führungskräfte von Jansen Lacke. Foto: Jansen

"Wir sind noch nicht fertig, aber wieder da!" Mit dieser Botschaft hat sich die Lackfabrik Jansen aus Ahrweiler nach der Flutkatastophe vom Juli zurückgemeldet. In einem ebenso offenen wie bewegenden Pressegespräch stellte Peter Jansen, Geschäftsführer der Lackfabrik, die Situation vor Ort in Ahrweiler dar und bedankte sich in aller Form bei allen Helferinnen und Helfern. "Was da in unzähligen Sonderschichten geleistet wurde, macht mich sprachlos und stolz. Und da spreche ich nicht nur aus meiner eigenen Sicht, sondern auch aus der des gesamten Teams - und schließe hier ebenso die Gesellschafter mit ein." Allen voran richtete er seinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den letzten Monaten mit unermüdlichem Einsatz das Traditionsunternehmen von einer über 20 cm dicken Schlammschicht befreit haben. "Auch wenn man sicher an vielen Stellen noch Spuren des Schlammes finden wird, ist es für mich heute ein ganz besonderer Tag, wenn ich hiermit das Unternehmen nunmehr offiziell als entschlammt bezeichnen kann. Damit haben wir einen entscheidenden Meilenstein für den Wiederaufbau erreicht", stellte Peter Jansen klar und bedankte sich nochmals für den unglaublichen Zuspruch, den die Lackfabrik von allen Seiten erfahren durfte.

Flutschäden bei Jansen Lacke. Foto: Jansen

Wiederaufbau in Ahrweiler startet

Dass der nun startende Wiederaufbau der Produktion am Standort Ahrweiler selbstverständlich auch im Hinblick auf CO2-Neutralität und die damit verbundene Klima- und Umweltfreundlichkeit geschehen muss, steht dabei für den Geschäftsführer außer Frage. "Wir werden uns auf weitere Hochwasser einstellen müssen. Und genau das werden wir auch tun", so Peter Jansen.

Auf der Webseite www.sonderschichtlack.de werden nunmehr die Geschehnisse der Flutnacht aus der Sicht der Belegschaft dargestellt. "Wir wollen mit dieser Seite ein Verständnis dafür herstellen, was in dieser Nacht wirklich passiert ist, und mit welchen Ausmaß es die gesamte Region getroffen hat. Und gleichzeitig wollen wir dem unbändigen Engagement aller Helfenden und Unterstützenden, der Solidarität und dem Zusammenhalt der Menschen untereinander den Respekt zollen, den sie verdient haben", so der Geschäftsführer weiter.

Unternehmen entschlammt, Produktion zunächst ausgelagert

"Kämpfe für das, was du liebst!" ist das Motto, das ab heute an Bauzäunen rund um das Firmengelände in Ahrweiler zu lesen ist. Unter dieser Überschrift hat Jansen auch ein emotionales Video produziert:

Auch Marketing- und Vertriebsleiter Holger Twiehaus bedankte sich für die Unterstützung der letzten Wochen und Monate. "Aufzugeben war dabei nie eine Option", so der Prokurist weiter und betonte, wie stark der Wille im gesamten Team zu spüren sei, sich mit jedem Tag ein Stück Zukunft aus der Flut zurück zu kämpfen. 

So hat man neben der Entschlammung des Unternehmens die Auslagerung der Produktion vorangetrieben, um schnellstmöglich die Lieferfähigkeit in den Kernbereichen wiederherzustellen. So werden der Feinspachtel Rapid, der ISO TLR Türenlack Rapid, die ISO HDF Holzdeckenfarbe und ISO WSF Wetterschutzfarbe ebenso wie der Aqua Wandfliesenlack und der ISO Maler Vorlack nun mit dem schwarzen Sonderschichtlack-Etikett schon bald wieder in den Markt gehen. "Die Zusammenarbeit zwischen den Partnerunternehmen und unserem Labor war vorbildlich und hat unglaublich schnell zu diesem Ergebnis geführt", weiß Holger Twiehaus um die Erfolgsfaktoren für die Möglichkeit dieses schnellen Wiedereintritt in den Markt. Das Sortiment werde nun sukzessiv wachsen. Das gesamte #Sonderschichtlack-Sortiment wird auf der Unternehmenswebsite www.jansen.de laufend ergänzt und aktualisiert.

Das Sonderetikett von Jansen Lacke. Foto: Jansen

Partnerunternehmen in der Region unterstützen

Für eine reibungslose Logistik zeichnen sich dabei Logistikpartner in Kerpen und Urmitz verantwortlich, die von der Etikettierung bis zur Auslieferung eine belastbare Prozesskette aufgesetzt haben. "Unser Fokus lag immer auf einer sauberen, fehlerfreien und leistungsstarken Abwicklung. Damit das auch zukünftig so bleibt, freuen wir uns sehr, auch in diesem Bereich zuverlässige Partner gefunden zu haben. Die Etikettierung erfolgt dabei zurzeit von unseren Mitarbeitern in Urmitz. Auch wenn dafür gegenwärtig keine Maschinen mehr vorhanden sind, dann machen wir das eben solange mit der Hand. Von solchen Umständen lassen wir uns ganz sicher nicht aufhalten,", so Holger Twiehaus über das Engagement, das den aktuellen Spirit auszeichnet.

Einen ganz besonderen Lichtblick stellte abschließend Peter Jansen in Form eines Ausblickes dar: "Nach allen Erkenntnissen, die wir bislang gewonnen haben - und ohne jetzt zu viel versprechen zu wollen -, planen wir bereits Anfang nächsten Jahres die eigene Produktion am Standwort Ahrweiler wieder in Betrieb zu nehmen. Und wie könnte es anders sein? Der gesamte Erfolg unseres Unternehmens hatte seine Wurzel in der Produktion des Spachtels, für den wir jahrzehntelang gewissermaßen synonym standen. Und auch der Neuanfang wird mit der Produktion des Spachtels hier in Ahrweiler wiederbeginnen - das wird dann der modernste 'gute, alte' Spachtel, den wir uns je gewünscht haben."

Es bleibt festzuhalten: Die Lackfabrik Jansen ist auf dem Weg. Und auch wenn sie nach eigenen Angaben noch nicht fertig ist - sie ist wieder da, und man wird in der nächsten Zeit noch vieles von diesem Team erwarten dürfen.

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