Das Wichtigste auf einen Blick
- Ein Weihnachtsessen muss nicht vor Fett triefen: Bei Braten und Beilagen lässt sich Fett einsparen – ohne den Genuss zu schmälern.
- Das Richtige gegen Völlegefühl tun: Verdauungsschnaps hilft nicht – Bewegung und Wasser hingegen schon.
- Satt und happy: Wer auf sein tatsächliches Hungergefühl achtet, kann akute Beschwerden nach üppigem Essen vermeiden.
Die klassische Weihnachtsgans ist eine Kalorienbombe
100 Gramm Gänsefleisch enthalten rund 31 Gramm Fett und damit etwa 360 Kilokalorien. Zugleich gilt: Gänsefleisch ist zwar fettig, aber reich an Magnesium, Eisen, Vitamin A und B.
Ein Verdauungsschnaps bringt nichts
Fett ist sehr schwer verdaulich. Ein Verdauungsschnaps richtet leider nichts dagegen aus: Alkohol reduziert die Fettverbrennung quasi auf null. Er enthält schon viele Kilokalorien, sieben pro Gramm. Dazu kommt oft noch reichlich Zucker in den alkoholischen Getränken.
Grundsätzlich baut der Körper immer erst den Alkohol ab, bevor es an die Fettverbrennung geht. Und diese wird durch den Zucker noch einmal zusätzlich blockiert. Zudem bekommen wir durch Alkohol Hunger auf Fettiges und Salziges. Unter Umständen bringt das noch mehr Kalorien.
Darum ist die Völlerei so belastend
Beim Zulangen über die Feiertage geht es nicht um das Stillen von Hunger. Verführerische Düfte, angenehme Ess-Traditionen und außergewöhnliche Gaumenfreuden machen Lust auf mehr. Denn Appetit ist ein psychisches Verlangen, das wiederum von Emotionen abhängt, erklärt die Pronova BKK. Belastend für die Gesundheit wird es, wenn man den Unterschied zwischen Appetit und Hunger nicht mehr bemerkt. Wer auf Dauer seinem Appetit erliegt, nimmt zu.
Allzu schwere Mahlzeiten bedeuten überdies Stress für den Stoffwechsel. Zu den möglichen akuten Beschwerden zählen Völlegefühl, Unwohlsein, Sodbrennen und Trägheit. Dem lässt sich bereits durch die Menüplanung gegensteuern.
Die richtige Speisenfolge hilft beim Verdauen
Eine Vorspeise, die die Gallensäureproduktion anregt, kann sich positiv auf die Verdauung auswirken. Hier bietet sich beispielsweise Chicorée an – etwa roh als Schiffchen mit einem leichten Dip oder als winterlicher Salat mit Kürbis und Maronen oder erfrischenden Orangen.
Die schlanke Alternative zum Gänsebraten
Statt der Weihnachtsgans kann es den deutlich fettärmeren Rinderbraten geben. Oder einen Sauerbraten aus Hähnchenbrust. Sie wollen das Gericht weiter abspecken? Dann binden Sie die Bratensoße mit Soßenbinder statt mit Sahne ab.
Bei den Beilagen lassen sich Kalorien sparen
Als Beilage eignen sich Salzkartoffeln und viel Gemüse. Rotkohl, zum Beispiel ohne Schmalz zubereitet und mit Apfelstücken verfeinert, passt ebenfalls sehr gut. Als Vorspeise eignet sich eine pürierte Gemüsesuppe. Und zum Nachtisch ein selbst gemachtes Sorbet. Dabei lässt sich – im Gegensatz zur gekauften Variante – der Zuckeranteil selbst bestimmen.
Ein Spaziergang nach dem Essen tut gut
Gegen das Völlegefühl und die Müdigkeit hilft ein Spaziergang. Also nach dem Essen am besten mit der ganzen Familie raus an die frische Luft und sich gemeinsam bewegen. In der dunklen Jahreszeit fühlen wir uns durch das fehlende Tageslicht sowieso schneller schlapp und müde. Daher sollte man gerade die freien Tage nutzen, um vor die Tür zu gehen und so viel Sonne wie möglich aufzunehmen.
Wasser hilft gegen den Kater
Ein Kater ist ein Zeichen dafür, dass der Körper Alkohol abbaut. Dieser Prozess ist leider durch nichts zu beschleunigen. Die Kopfschmerzen am nächsten Tag kommen oft vom Wasser- und Elektrolytmangel. Daher sollte man zu jedem alkoholischen Getränk auch ein Glas stilles Wasser trinken und am Morgen danach mit viel Wasser in den Tag starten. Dazu sollte man etwas frühstücken. Der Elektrolythaushalt lässt sich mit sauren und salzigen Lebensmitteln, Vollkornbrot oder Gemüsebrühe wieder auffüllen.
So startet man fit ins neue Jahr
Bleiben nach den Festtagen Weihnachtspfunde auf der Hüfte zurück, ist das neue Jahr eine passende Gelegenheit, um gute Vorsätze in die Tat umzusetzen. Also endlich die Joggingschuhe ausführen, Rad fahren, schwimmen gehen oder sich zu einem Präventionskurs anmelden.
Nach den Schlemmereien der Festtage sollte man auch wieder auf seine Ernährung achten: viel frisches Obst und Gemüse anstelle von kalorienreichen Beilagen und fettem Fleisch. Zum Glück verführen uns ab Januar die Plätzchen und Schokoweihnachtsmänner nicht mehr.
Vielen Dank an unsere Tipp-Geberin Sandra Hambloch-Dick von der Krankenkasse Pronova BKK, Spezialistin für Haushalts- und Ernährungswissenschaften.