Sich gegen Grippe und Corona gleichzeitig impfen lassen – ergibt das Sinn? Diese Frage beschäftigt immer mehr Menschen. Schließlich häufen sich Meldungen über eine stärkere Grippewelle, während die Corona-Gefahr noch nicht gebannt ist. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick.
Die Erfahrung zeigt: Auf Jahre mit mildem Grippeverlauf folgt eine größere Welle. Diesen Winter könnte es also wieder so weit sein – zumal die Corona-Hygieneregeln heruntergefahren wurden. Diese boten schließlich auch vor der Grippe höheren Schutz.
Wie stark wird die Grippewelle?
Abwarten. Bereits Anfang Oktober beobachtete das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt zwar eine auffällige Zunahme der Grippe-Infekte. Und anders als früher wurden 2022 über das gesamte Jahr hinweg Grippefälle gemeldet. Gleichwohl lässt sich der Verlauf der Grippesaison 2022/2023 bislang noch nicht genau vorhersagen. Wie stark die Welle ausfällt, hängt unter anderem von den vorherrschenden Subtypen der Influenza-Viren ab, von der Wirksamkeit der aktuellen Impfstoffe sowie von den Impfquoten in der Bevölkerung. In den Jahren vor Corona erreichte die jährliche Grippewelle meist im Januar ihren Höhepunkt. Sie dauerte jeweils drei bis vier Monate.
Kann man sich mit Grippe und Corona gleichzeitig infizieren?
Corona- und Influenza-Viren breiten sich unabhängig voneinander aus. Daher kann es durchaus auch zu Doppelinfektionen kommen – die besonders gefährlich sind. Auch wer bereits gegen Corona geimpft oder davon genesen ist, kann eine Grippe bekommen. Gegen beide Erreger kann man sich allerdings impfen lassen, mit einem jeweils dafür vorgesehenen Vakzin.
Kann man sich gegen Grippe und Covid gleichzeitig impfen lassen?
Ja – sogar Impfungen zum gleichen Termin bieten sich mit den heute gängigen Impfstoffen an. Früher war noch ein Abstand von 14 Tagen empfohlen. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Anders als bei zeitlich getrennter Gabe können Impfreaktionen häufiger auftreten – die aber auch bei Doppelimpfungen in aller Regel leicht ausfallen. Möglich sind etwa Schwellungen an der Impfstelle, zeitweilige Erkältungssymptome oder Müdigkeit. Nicht piksen lassen sollte sich, wer gerade an Corona leidet oder an einer anderen akuten Infektion. Im Zweifel empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Arzt.
Für wen ist eine Schutzimpfung ratsam?
Ob gegen Covid-19 oder Influenza – beide Impfungen sind von der Ständigen Impfkommission (Stiko) für sehr ähnliche Risikogruppen empfohlen: insbesondere etwa für über 60-Jährige, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Schwangere und für Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Herz- oder Kreislauferkrankungen und Diabetes. Hinzu kommen im Fall der Grippeimpfung alle, die beruflich mit vielen Menschen in Kontakt kommen. Zugelassen sind die Impfstoffe aber auch für jüngere Gesunde.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Grippeimpfung?
Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man bis Mitte Dezember versorgt sein, rät das Robert-Koch-Institut. Aber auch danach kann eine Injektion sinnvoll sein. Schließlich lässt sich nie genau vorhersagen, wie lange eine Grippewelle andauert. Fest steht dagegen: Bis der Impfschutz gegen Grippe vollständig aufgebaut ist, können 10 bis 14 Tage vergehen.
Wer zahlt für den Grippeschutz?
Für Personen, denen die Stiko eine Impfung empfiehlt, werden die Kosten von der Krankenkasse getragen. Zum Teil übernehmen diese die Impfkosten auch für weitere Versichertengruppen – oder steuern zumindest einen Anteil bei. Wer für den Grippe-Piks selber aufkommen muss, zahlt etwa 25 bis 55 Euro.
Seit Oktober können sich alle Krankenversicherten nicht nur bei ihrem Arzt, sondern auch in einigen Apotheken in Rheinland-Pfalz gegen Grippe impfen lassen. Künftig könnten übrigens sogar Kombipräparate gegen Influenza und Corona zum Einsatz kommen. Einige Hersteller führen bereits entsprechende Studien durch. Fertige Präparate werden in dieser Grippesaison aber wohl noch nicht verfügbar sein.
Mehr Informationen: impfen-info.de