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8 Fakten zum Ehrenamt

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Beispiel für Soziales Engagement: die Aktion "Helfende Hände" von AbbVie. Foto: AbbVie
Beispiel für Soziales Engagement: die Aktion "Helfende Hände" von AbbVie. Foto: AbbVie:Beispiel für Soziales Engagement: die Aktion "Helfende Hände" von AbbVie. Foto: AbbVie

Der 5. Dezember ist der „Internationale Tag des Ehrenamts“. Damit wird die Arbeit aller ehrenamtlich tätigen Menschen gewürdigt. Außerordentlich Engagierte zeichnet der Bundespräsident zu diesem Anlass mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Solch hohe Ehren können wir leider nicht verteilen, dafür präsentieren wir acht Fakten rund um das Ehrenamt.

 

Was ist eigentlich ein Ehrenamt?

 

Das Ehrenamt umfasst gemeinwohlorientierte Tätigkeiten im öffentlichen Raum, die freiwillig sind und nicht auf materiellen Gewinn abzielen. So weit, so einfach – doch bei der genauen Definition scheiden sich die Geister. Muss ehrenamtliche Tätigkeit immer unbezahlt sein oder zählt auch Arbeit mit Aufwandsentschädigung? Wie regelmäßig muss sie stattfinden? Und gibt es Unterschiede zwischen Ehrenamt und einfachem bürgerlichen Engagement? Viele Institutionen legen unterschiedliche Maßstäbe an.

 

Wie viele Ehrenamtler gibt es in Deutschland?

 

Durch die unterschiedlichen Definitionen des Ehrenamts fallen auch die Statistiken recht unterschiedlich aus. Die Bundesregierung spricht von gut 30 Millionen Menschen. Laut dem aktuellsten Freiwilligensurvey des Familienministeriums waren das rund 43 Prozent der über 14-Jährigen – mit steigender Tendenz über die vergangenen 20 Jahre. Das Familienministerium nutzt allerdings eine breitere Definition als andere Institutionen. Die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse etwa kam nur auf gut 17 Millionen Ehrenamtler im Jahr 2020, die Verbrauchs- und Medienanalyse VuMA 2019 auf knapp 14 Millionen.

 

Wie steht es um das Ehrenamt in Rheinland-Pfalz?

 

Rheinland-Pfalz ist Spitzenreiter beim Ehrenamt. Laut dem aktuellsten Freiwilligensurvey haben sich dort zuletzt 48,3 Prozent der Einwohner ab 14 Jahren freiwillig engagiert. Das sind so viele wie in keinem anderen Bundesland. Seit 1999 hat Rheinland-Pfalz auch den schnellsten Anstieg der Engagiertenquote verzeichnet: Damals lag sie noch bei 33 Prozent.

 

Wer engagiert sich besonders stark?

 

Aus der repräsentativen Verbrauchs- und Medienanalyse VuMA geht hervor, welche Bevölkerungsgruppen sich 2018 besonders häufig im Ehrenamt engagiert haben. Im Vergleich zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung arbeiten Menschen ab 60 Jahren häufiger in ehrenamtlichen Positionen, besonders 20- bis 29-Jährige engagieren sich seltener. Unter den Ehrenamtlern finden sich etwas mehr Frauen (52,9 Prozent) als Männer. Vor allem einkommensstarke Personen sind überproportional oft ehrenamtlich aktiv. In den älteren Daten des Familienministeriums kommt es wegen unterschiedlicher Ehrenamtsdefinitionen häufig zu anderen Verteilungen.

 

Wie hat Corona das Ehrenamt verändert?

 

Spenden bei öffentlichen Events bleiben aus, Kontaktverbote machen bestimmte Tätigkeiten unmöglich, das Risiko einer Ansteckung schwebt über allem. Das scheint den Willen der Ehrenamtler jedoch nicht zu bremsen, wie eine erste Studie von „Zivilgesellschaft in Zahlen“ (ZiviZ) zur Lage des freiwilligen Engagements in den ersten Corona-Monaten zeigt. Die gemeinnützige Tochter des Stifterverbands stellt darin einen krisenbedingt großen Anstieg von spontanem Engagement fest – momentan übersteige das Angebot an Freiwilligen sogar die Nachfrage. Tipps, wie man diesen Engagementwillen in die Tat umsetzen kann, gibt die Landesregierung unter wir-tun-was.rlp.de

 

Warum engagieren sich Ehrenamtler?

 

Das Familienministerium hat in einer gleichnamigen Studie gezielt die „Motive des bürgerschaftlichen Engagements“ gesucht. Es stellte sich heraus, dass nicht der Altruismus im Vordergrund steht. Das wichtigste Motiv war Freude an der ehrenamtlichen Arbeit: 95 Prozent der befragten Ehrenamtler gaben diese als wichtigen Grund an. Es folgte der Wunsch, anderen zu helfen (86 Prozent), das Gefühl, etwas zu bewegen (83 Prozent), eine besondere Beziehung zu dem Bereich des Engagements, der Glaube, gebraucht zu werden, und die Chance, neue Kontakte zu knüpfen (jeweils 82 Prozent). Die geringste Rolle für die Motivation spielte eine Vergütung (13 Prozent).

 

Wie engagiert man sich im Netz?

 

Zwar läuft ein Großteil des Ehrenamts klassisch vor Ort ab, gerade unter jungen Menschen werden digitale Methoden aber prominenter. Der dritte Engagementbericht des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2020 beleuchtet die ehrenamtliche Tätigkeit junger Menschen zwischen 14 und 27 Jahren. Unter den Befragten bezeichneten sich 43 Prozent als „digital Engagierte“. Digitales Engagement reicht dabei vom Teilen relevanter Inhalte in sozialen Medien über Crowdsourcing – die digitale Mobilisierung von Internetnutzern für ein Thema – bis hin zur Entwicklung und Programmierung neuer digitaler Technologien.

 

In welchen Bereichen sind die meisten Ehrenamtler aktiv?

 

Mit Abstand am häufigsten arbeiten Ehrenamtler in Sportvereinen. Hier waren 2018 laut VuMA knapp 38 Prozent aller Engagierten im Einsatz. Auf Platz zwei (23,6 Prozent) landen kirchliche Einrichtungen. Danach folgen Hilfsorganisationen wie Caritas, Rotes Kreuz oder Feuerwehr (18,1 Prozent), die Seniorenpflege (15 Prozent), Förderarbeit an Schulen und Kindergärten (12,6 Prozent) und das Engagement in politischen Parteien (10,2 Prozent).

 

Lesen Sie hier mehr darüber, wie sich Chemie-Unternehmen in Rheinland-Pfalz und deren Beschäftigte ehrenamtlich engagieren.

 

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