Politik & Wirtschaft

8 Fakten zum Putzen

· Lesezeit 4 Minuten.
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Aufgeräumt: Putzen macht zufrieden – wenn alles erledigt ist. Foto: Andrey Popov - stock.adobe.com

1 Über die Hälfte der deutschen Haushalte macht Frühjahrsputz

 

Wenn die Sonne wieder länger durch die Fenster lugt, blitzen ihre Strahlen in den meisten deutschen Wohnungen und Häusern von blanken Böden und Oberflächen. Denn 55 Prozent aller deutschen Haushalte greifen im Frühling zu Lappen, Eimer und Co. und machen sich an den Frühjahrsputz. Das hat eine Studie des Reinigungssystem-Herstellers Freudenberg ergeben. Das mag viel erscheinen, doch die Italiener sind noch viel enthusiastischere Putzteufel: Bei ihnen starten 80 Prozent der Haushalte den jährlichen Frühjahrsputz.

 

2 Putzen für das gute Gefühl danach

 

Der Weg ist das Ziel – das trifft aufs Putzen so gar nicht zu. Treffender wäre: Das Ziel ist das Ziel. Denn zumindest in der Freudenberg-Befragung hat die Mehrzahl der Menschen (51 Prozent) als Grund für den Hausputz das „gute Gefühl danach“ angegeben – und nicht die Freude am Putzen selbst. Weitere Motivation liefern das Ausmisten und Platzschaffen für Neues und das Vorbeugen von Krankheiten. In anderen Nationen ist Putzen aber durchaus auch Selbstzweck: 75 Prozent der Engländer und 59 Prozent der Franzosen bezeichnen Putzen als stressmindernd.

 

3 Frauen putzen noch immer häufiger als Männer

 

Trotz des Aufbrechens verkrusteter Rollenbilder sind Männer immer noch deutlich putzfauler: Knapp die Hälfte der Männer wird beim Frühjahrsputz aktiv, unter den Frauen sind es 84 Prozent. Und auch, was geputzt wird, folgt klassischen Geschlechterlinien: 24 Prozent aller Deutschen stecken Zeit ins „Umdekorieren und Umräumen“ – bei Frauen (33 Prozent) ist diese Arbeit jedoch deutlich üblicher als bei Männern (14 Prozent). Die widmen sich lieber ihrem Auto: Mehr als ein Viertel der Männer gibt dem geliebten Familienmitglied eine kräftige Wäsche – bei den Frauen sind es nur 18 Prozent.

 

4 Kaum jemand mag Fensterputzen

 

Unliebsames schiebt man meist lange vor sich her – doch beim Frühjahrsputz gibt es keine Ausreden mehr. Er ist der Endpunkt jeder Putzverweigerung. Also anpacken, auch das, was gar keinen Spaß macht. Für die meisten Deutschen ist das: Fensterputzen. Mehr als die Hälfte bezeichnet es als besonders ungeliebte Arbeit. Danach folgen das Putzen des Bads (38 Prozent) und das Bodenwischen (30 Prozent). Am Staubsaugen stören sich deutlich weniger Menschen (16 Prozent). Und 11 Prozent sagten in einer Yougov-Umfrage sogar, dass sie keine besondere Abneigung gegen irgendeine Arbeit haben.

 

5 Alt und Jung putzen gleich viel

 

Der Frühjahrsputz ist generationenübergreifend – zumindest in Deutschland. Von den über 45-Jährigen putzen laut der Freudenberg-Studie nicht sehr viele mehr als von den unter 45-Jährigen: 56 beziehungsweise 54 Prozent. In Italien ist der Anteil unter den Älteren immerhin 8 Prozentpunkte höher (84 Prozent versus 76 Prozent). Ein umgekehrtes Bild zeigt sich zum Beispiel in Großbritannien: Dort sind die Jüngeren (45 Prozent) sogar mehr auf Sauberkeit bedacht als ihre älteren Mitmenschen (34 Prozent).

 

6 Das wird geputzt

 

Auch wenn es für die meisten Menschen die unliebsamste Arbeit ist, belegt das Fensterputzen mit 70 Prozent Platz eins der wichtigsten Tätigkeiten beim Frühjahrsputz. Das Aufräumen nannten immerhin 61 Prozent als wichtige Arbeit, Staubwischen, Bodenreinigen und Kücheputzen stehen jeweils bei rund der Hälfte auf dem Putzprogramm. Weniger Wert scheinen die meisten auf das Waschen von Sofa, Sessel und anderen Polstermöbeln zu legen: Diese Aufgabe erledigen nur 29 Prozent der Frühjahrsputzenden.

 

7 Besen und Mopp bleiben die wichtigsten Putzgeräte

 

Zum Saubermachen wird gewischt, gefeudelt und gekehrt – und das immer noch meistens von Menschen und von Hand. Deshalb sind Besen, Bürste und Mopp die wichtigsten Werkzeuge, wenn es ans Putzen geht: Bei 79 Prozent der Menschen kommen sie zum Einsatz. Elektrische Putzgeräte mit Kabel nutzen dagegen nur zwei Drittel, kabellos sind in Deutschland nur 28 Prozent unterwegs – Tendenz allerdings steigend. Noch wenig verbreitet sind hierzulande autonome Helfer wie selbstfahrende Saugroboter (15 Prozent). In China sind diese dagegen mit über einem Drittel bereits im Putz-Mainstream angekommen.

 

8 Milliardenumsatz für Putzmittelhersteller

 

Die Putzenden erfreuen sich nach dem Frühjahrsputz – die Unternehmen vorher: Der Markt für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel hatte allein in Westeuropa im Jahr 2018 ein Volumen von mehr als 26,8 Milliarden Euro. In Deutschland erzielten die Hersteller mit solchen Produkten zwischen Dezember 2016 und November 2018 einen Umsatz von mehr als 4,2 Milliarden Euro. Größter Umsatzbringer war Universalwaschmittel mit über 1,2 Milliarden Euro, gefolgt von Geschirrspülreiniger (410 Millionen Euro), Weichspülmittel (339 Millionen Euro), Luftverbesserern (321 Millionen Euro) und Beckensteinen, die etwa in Pissoirs liegen. Das Segment „Haushaltsreiniger“ landete mit 268 Millionen Euro nur auf Rang sechs. Frühjahrsputz ist eben nur einmal im Jahr …

 

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