Politik & Wirtschaft

8 Fakten rund um Wein

· Lesezeit 3 Minuten.
Grüne Weintrauben mit Blättern
Für Genießer: In Rheinland-Pfalz dreht sich alles um Wein und Traube. Bild: guy - stock.adobe.com

Rheinland-Pfalz ist Deutschlands Weinregion Nummer eins. Zur Weinlese-Saison die wichtigsten Fakten und Trends zum Weinbau:

 

1. Rheinland-Pfalz bleibt größtes Wein(bundes)land

 

Rheinland-Pfalz blieb 2020 der unangefochtene Spitzenreiter im deutschen Weinbau, was die Anbaufläche betrifft: Rund 64.500 Hektar mit Keltertrauben bestückte Rebfläche gibt es hier, abgeschlagen auf Platz zwei folgt Baden-Württemberg mit gut 27.000 Hektar. Rheinhessen ist das größte Anbaugebiet (26.500 Hektar) vor der Pfalz (23.500 Hektar). Unsere Weinberge bieten aber nicht nur vielversprechende Trauben, sondern auch schöne Wanderwege.

 

2. Weinbau wird ökologischer

 

Immer mehr Betriebe setzen auf ökologischen Weinbau. Dazu gehört, auf synthetischen Dünger und Pflanzenschutz zu verzichten. In Deutschland bewirtschafteten Winzer 2018 rund 9.300 Hektar ökologisch, also etwa 9 Prozent der gesamten Anbaufläche. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. In Rheinland-Pfalz lag der Anteil 2020 sogar noch etwas höher: Hier bewirtschafteten Ökowinzer 11 Prozent der Fläche (6.800 Hektar).

 

3. 2020 mehr Wein aus Rheinland-Pfalz

 

2020 war rein mengenmäßig ein gutes Weinjahr für Rheinland-Pfalz. Rund sechs Millionen Hektoliter Wein und Most produzierten die Winzer – rund 8,8 Prozent mehr als 2019. Einen der größten Sprünge machte die Mosel: Nach einem schwachen Jahr 2019 stieg die Produktion 2020 um 33 Prozent.

 

4. Rosé liegt im Trend

 

Weißwein liegt mit 63 Prozent Anteil zwar noch klar an der Spitze der in Deutschland produzierten Qualitäts- und Prädikatsweine, doch im Trend liegt Rosé: Allein 2020 stieg die produzierte Menge an Roséwein gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf insgesamt rund eine Million Hektoliter. Der Roséanteil am in Deutschland produzierten Wein hat in den vergangenen zehn Jahren von 9,7 auf 13 Prozent zugelegt.

 

5. Weinbau im Klimawandel

 

Der Klimawandel verändert auch den Weinbau. Das Sortenspektrum wird sich durch höhere Temperaturen verschieben: Südeuropäische Sorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon dürften auch in Rheinland-Pfalz gedeihen, dafür könnte etwa der Riesling gen Norden „wandern“. Hitze beeinflusst zudem die Qualität der Trauben. Die Vegetationsphasen werden länger, Austrieb und Ernte erfolgen früher im Jahr. Die Most- und Weininhaltsstoffe verändern ihre Anteile. Die Säurewerte sinken, der Alkoholgehalt steigt, der Charakter der Weine wandelt sich. Und: Höhere Temperaturen machen Reben anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

 

6. Wein lockt Touristen

 

Für Touristen in Rheinland-Pfalz ist der Wein eine der größten Attraktionen. Laut einer Studie von 2019 sind 25 Prozent aller RLP-Besucher Weintouristen, die während ihrer Zeit in unserem Bundesland mindestens ein Weingut besuchen. Tagesgäste geben im Schnitt fast 23 Euro alleine für Wein aus, bleiben Touristen länger, sind es mehr als 11 Euro jeden Tag. Insgesamt waren die Weintouristen in Rheinland-Pfalz für einen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro verantwortlich.

 

7. Prost, Corona!

 

Wegen Corona ständig zu Hause rumsitzen? Dann wenigstens mit einem guten Glas Wein. Das haben sich offenbar viele Deutsche gedacht, denn der durchschnittliche Weinkonsum pro Person ist im vergangenen Weinwirtschaftsjahr (1. August 2019 bis 31. Juli 2020) um 0,6 Liter zum Vorjahr gestiegen – trotz zeitweise geschlossener Gastronomie. Insgesamt tranken die Deutschen in dieser Zeit rund 17,2 Millionen Hektoliter. Das sind mehr als 20 Liter pro Kopf. Den Konsum in der Gastronomie haben Weinliebhaber durch mehr und teureren Wein aus dem Supermarkt ersetzt: Der Weinabsatz im Einzelhandel stieg 2020 um 6 Prozent, der Durchschnittspreis um 8 Cent auf 3,64 Euro pro Liter.

 

8. Weniger, dafür größere Betriebe

 

Die Konzentration im deutschen Weinbau nimmt zu. 2010 bewirtschafteten rund 19.000 Betriebe Rebflächen, 2020 waren es nur noch knapp 15.200 – ein Minus von etwa 20 Prozent. Der Trend ist in Rheinland-Pfalz sogar noch stärker, wo die Rebfläche stabil blieb, aber die Zahl der Betriebe von 2010 bis 2020 um 30 Prozent von etwa 9.300 auf 6.500 fiel. Im selben Zeitraum stieg die durchschnittlich bewirtschaftete Fläche pro Betrieb deutschlandweit um 29 Prozent auf rund 6,6 Hektar.

 

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