Chemie im Alltag

Gold: Glänzender Alleskönner

· Lesezeit 3 Minuten.
Goldbarren, die bei der Deutschen Bundesbank lagern.
Derzeit sehr begehrt : Gold. Hier die Reserven bei der Deutschen Bundesbank. Foto: Deutsche Bundesbank/Nils Thies

Goldpreis: Neue Rekorde

Gerade in unsicheren Zeiten setzen Anleger auf Gold, das Edelmetall mit der Ordnungszahl 79 im Periodensystem. Deshalb ist der Preis dafür lange Zeit stetig angestiegen. Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Goldpreis um rund 23 Prozent höher als noch 2023. Und in diesem Jahr hat er neue Rekorde erreicht – etwa infolge der neuen aggressiven Zollpolitik der USA.  
Die Vorräte des Edelmetalls sind allerdings endlich. Weltweit gibt es noch rund 64.000 Tonnen Goldreserven, die gefördert werden können, schätzt das United States Geological Survey, eine US-Wissenschaftsbehörde. Klingt viel – bedeutet aber, dass es in etwa 20 Jahren keinen Nachschub mehr geben wird, wenn bis dahin nicht bessere Möglichkeiten entwickelt werden, den kostbaren Rohstoff abzubauen.

Älter als die Erde

Mancher Hobby-Goldwäscher sucht das glänzende Edelmetall in Flussbetten, große Bergbauunternehmen graben danach kilometertief. Doch wie ist das Gold überhaupt dorthin gekommen?

Es stammt aus dem Weltraum und ist viel früher als die Erde entstanden. Und zwar durch die Explosion von Planeten. Das nicht rostende Edelmetall verteilte sich im Universum und wurde Teil der Materie, aus der die Erde entstand. Gefördert wird es heute hauptsächlich aus großer Tiefe. Aus Minen wurden im vergangenen Jahr weltweit rund 3.300 Tonnen Gold gewonnen. Am meisten wird in China, Russland und Australien abgebaut.  

Währung und Wirtschaftsfaktor

Schon seit dem 6. Jahrhundert vor Christus nutzt die Menschheit Goldmünzen als Zahlungsmittel. Die nationalen Zentralbanken lagern heute noch riesige Goldbestände als Reserven für Krisen. Die Deutsche Bundesbank besitzt derzeit Goldbarren im Wert von rund 296  Milliarden Euro. Damit ist Deutschland laut Internationalem Währungsfonds das Land mit den zweitgrößten Goldreserven nach den USA.  

Wichtiger Rohstoff

Am meisten Gold wird weltweit für die Schmuckherstellung verwendet – sie macht rund die Hälfte der gesamten Goldnachfrage aus. Doch auch in der Industrie und für Technologien wird Gold gebraucht, etwa 10 Prozent der Nachfrage kommen aus diesem Bereich. Das Edelmetall steckt vor allem in Leiterplatten und Schaltkontakten. In der chemischen Industrie ist es als Katalysator für bestimmte Prozesse interessant. Die Medizintechnik setzt das edle Metall aufgrund seiner hohen Korrosionsbeständigkeit besonders in der Zahnprothetik ein.  

Riesige Mengen in Privatbesitz

Goldschmuck hat es schon Tausende Jahre vor Christus gegeben. Zumindest stammt der älteste je gefundene Goldschatz der Welt aus dieser Zeit. Gefunden wurde er 1972 im bulgarischen Warna am Schwarzen Meer: In einem Gräberfeld lagen insgesamt rund 3.000 goldene Grab-Beigaben, die aus der Zeit zwischen 4.600 und 4.300 vor Christus stammen.  
Gold ist heute aus Schmuckkästchen auf der ganzen Welt nicht mehr wegzudenken. Übrigens: Den Goldbesitz der privaten Haushalte in Deutschland, ob als Schmuck, Münzen oder Barren, beziffert die Reisebank nach einer Umfrage auf rund 9.000 Tonnen. Zum Vergleich: Die Bundesbank besaß Ende 2023 lediglich 3.400 Tonnen Gold.  

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