Es geht wieder los: Regen, Laub, Matsch und Schnee verlangen uns beim Autofahren einiges ab. Wie man sein Fahrzeug für die kalte Jahreszeit optimal vorbereitet weiß Reifenhersteller Michelin: Weltweit produziert der Konzern 200 Millionen Pneus pro Jahr. Hier die besten Tipps:
Winter- oder Ganzjahresreifen?
Egal was, Hauptsache keine Sommerreifen! Wer sicher auf Schnee, Matsch oder Eis unterwegs sein will, setzt besser auf Winterreifen: Sie bieten durch ihre spezielle Gummimischung mehr Grip beim Bremsen, Beschleunigen und Kurvenfahren. In vielen EU-Ländern – zum Beispiel Österreich – sind sie sogar in der kalten Jahreszeit vorgeschrieben. In gemäßigten Regionen reichen Ganzjahresreifen aus: Sie eignen sich für Ballungsgebiete oder das städtische Umfeld, wo selten bis nie mit verschneiten Straßen zu rechnen ist. Beide Reifen kommen bereits bei Temperaturen um sieben Grad Celsius mit schwierigen Straßenverhältnissen besser zurecht. Das macht sich durch kürzere Bremswege, bessere Traktion und stabilere Kurvenfahrt bemerkbar.
Welche Reifen benötigt ein Elektroauto?
Elektrofahrzeuge beschleunigen schnell, haben eine schwere Batterie an Bord und machen kaum Lärm. Das muss der passende Winterreifen alles meistern. Besonders wichtig: Auf einen geringen Rollwiderstand der Pneus achten! Das steigert die Reichweite und schont die Batterie, die im Winter vom Heizen zusätzlich beansprucht wird. Wie gut der Rollwiderstand eines Reifens ist, wird über das sogenannte EU-Reifenlabeling ersichtlich.
Leistungsfähigkeit: Das EU-Reifenlabeling
Seit Mai 2021 gibt es eine neue Version des EU-Reifenlabels. Es zeigt drei Dinge zur Leistungsfähigkeit des Pneus: Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und das externe Rollgeräusch. Die neuen Labelklassen reichen jetzt von A (sehr gut) bis E (sehr schlecht). In der Praxis bedeutet das: Legt ein Fahrzeug mit A-Label-Reifen aus Tempo 80 bei nasser Fahrbahn eine Vollbremsung hin, steht er im Idealfall 18 Meter früher als das Fahrzeug mit E-Label-Reifen. Die Geräuscheinstufung ist nun mit der Dezibel-Angabe und den Buchstaben A, B oder C versehen: Ein Reifen der Klasse A ist halb so laut wie ein Reifen der Klasse B. Zudem gibt es zwei neue Signets für Winterreifen, aus denen abgelesen werden kann, ob es sich um Reifen mit geprüfter Schneehaftung oder Reifen ohne Spikes mit Haftung auf Eis handelt. Werkstätten beraten gerne beim Reifenkauf.
Batterie, Beleuchtung und Kühlerfrostschutz
Autobatterien verlieren bei Kälte an Kraft, schwache Batterie bringen an kalten Tagen den Anlasser kaum noch zum Laufen. Man sollte sie prüfen und gegebenenfalls ersetzen. Auch den Frostschutz sollten Autofahrer im Blick haben und nachfüllen. Achtung: Eine zu geringe Konzentration kann dazu führen, dass die Kühlflüssigkeit einfriert und das Kühlsystem zerstört. Da der Winter aber nicht nur kalt, sondern auch dunkel ist, sollten für eine sichere Fahrt alle Leuchtmittel ebenfalls geprüft und korrekt eingestellt sein.
Was ist mit Schneeketten?
Bei extremen Wetterumschwüngen geht es manchmal selbst mit den besten Winterreifen nicht weiter. Besonders anspruchsvoll ist beispielsweise Neuschnee im Anschluss an Tauwetter oder Regen. Bei solchen Bedingungen helfen meist nur noch Schneeketten. Vor Reiseantritt die Ketten einmal anlegen, um den Ernstfall zu proben.
Checkliste für den Winter
• Fülldruck an allen Reifen überprüfen und bei Bedarf Luft nachfüllen
• Auch das Ersatzrad prüfen bzw. Reifenpannen-Set checken
• Frostschutz für die Scheibenwaschanlage prüfen und nachfüllen
• Scheibenwischerblätter säubern oder austauschen
• Türschloss-Enteiser, Eiskratzer, Handfeger und Antibeschlagtuch besorgen
• Türdichtungen pflegen
• Bei langen Fahrten Wolldecke und Thermoskanne als Stau-Vorsorge einpacken
• Warnweste kontrollieren (in Österreich je eine pro Mitfahrer)
• Schneeketten bereithalten – vor allem in Bergregionen
• Das Aufziehen der Ketten vorher in Ruhe üben
• Starthilfekabel und Taschenlampe einpacken