Chemie im Alltag

Aus was besteht Scheibenenteiser?

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Aus was besteht Scheibenenteiser?
Durchblick: Erst kratzen, dann sprayen, raten Experten. Foto: Roth

Ein paar Mal sprühen, statt sich mit dem Kratzer abzuschuften: Ein Enteiserspray verspricht im Winter entspanntes Freimachen der Autoscheiben. Wie wirkt es?

Vorneweg: Auch mit Enteisersprays entkommt man dem Eiskratzer nicht vollständig. „Man sollte vor der Anwendung losen Schnee und so viel Eis wie möglich mechanisch entfernen“, erklärt Monika Gaß vom ADAC Pfalz. „Dann ist das Enteiserspray konzentrierter und kann besser wirken.“ Für die Wirkung sorgt vor allem Alkohol. Er steckt als Trägersubstanz im Spray – meist in Form von Ethanol oder einer Mischung verschiedener Alkohole. „Der Alkohol setzt den Gefrierpunkt des Wassers herab, deshalb schmilzt das Eis“, so Gaß. Glycerin ist beigemischt, damit der Alkohol langsamer verdunstet und die Eisbildung länger verhindert wird. Außerdem sind Bitterstoffe enthalten, damit niemand auf die Idee kommt, die Flüssigkeit zu trinken.

 

Ein gutes Enteiserspray entfrostet nicht bloß die Scheibe, sondern stellt vor allem sicher, dass sie eisfrei bleibt. „Wie lange, hängt von der Rezeptur ab“, sagt Gaß. „Wiedervereisungsschutz ist wichtig, weil beim Auflösen von Eis der Umgebung Wärme entzogen wird. Die enteisten Scheiben werden also noch kälter.“ Vorsicht bei natürlichen Spray-Alternativen: „Heißes Wasser auf einer kalten Scheibe führt zu Spannungen und kann im schlimmsten Fall die Scheibe zerstören“, so Gaß. Dasselbe droht bei lauwarmem Wasser: „Es kommt auf den Temperaturunterschied an, nicht auf die absolute Temperatur.“

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