Politik & Wirtschaft

„Nutzen jeden Liter Wasser sechs Mal“

· Lesezeit 2 Minuten.
Gerd Romanowski, Geschäftsführer Technik und Umwelt im Verband der Chemischen Industrie

„Wasser ist zum Waschen da …, auch zum Zähneputzen kann man es benutzen.“ Haben Sie dieses Lied auch gesungen? Die chemische Industrie hat noch ein paar Strophen ergänzt. Denn Wasser ist in unserer Branche für viele andere Zwecke da: Es ist ein wertvoller Rohstoff. Er wird beispielsweise für chemische Prozesse und zur Kühlung eingesetzt oder als Transportweg genutzt.

Der sorgfältige Umgang mit Wasser ist mittlerweile auch ein gesellschaftliches Thema: Spurenstoffe, Niedrigwasser, Zugang zu Trinkwasser sind die neuen Stichworte, seitdem man die großen Probleme im Bereich Gewässerschutz gelöst hat. Umso wichtiger ist, das UN-Nachhaltigkeitsziel 6 „Sauberes Wasser“ engagiert zu verfolgen. Der laufende Responsible-Care-Wettbewerb zeigt, wie vielfältig die Branche an diesem Ziel arbeitet – zum Beispiel mit Innovationen, die eine immer bessere Wasserversorgung und -aufbereitung erst möglich machen. Denn Wasser ist ein wertvolles Gut.

Deutschlands drittgrößter Industriezweig hat seinen spezifischen Wasserverbrauch deutlich gesenkt. Heute nutzt er jeden Liter Wasser fast sechs Mal. In fast 30 Jahren Responsible Care (deutsch: verantwortliches Handeln) in Deutschland sind die Einleitungen von Stoffen in Flüsse extrem zurückgegangen: Die heimische Gewässerqualität hat sich so erheblich verbessert.

Lesen Sie hier, wie Chemieunternehmen aus Rheinland-Pfalz Wasser sparen und schützen.

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Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Energiewende ja, aber anders
Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche will den Ausbau erneuerbarer Energien und die Kosteneffizienz neu ausbalancieren. Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollen sich Ihrer Meinung nach künftig an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen.
Wie die Frankfurter Neue Presse meldete, möchte Reiche Ende des Sommers einen „Realitätscheck“ zur Energiewende vorlegen. „Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können“, sagte sie demnach. „Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.“ 
Der Ausbau der Stromnetze geschieht zu langsam
Reiches Vorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vor allem aus Wind und Sonne vorangetrieben. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit Klimaziele erreicht werden. Der Ausbau der Stromnetze hält aber nicht Schritt. Wegen fehlender Netze müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden. Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe kosten Geld. Um den vor allem im Norden produzierten Windstrom in den Süden zu leiten, sind zusätzliche Stromleitungen erforderlich. Ein Großteil ist aber noch nicht fertig.
Mehr Kosteneffizienz als Ziel
Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben. „Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.“ Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. „Und das geht auch.“
Zweifel am prognostizierten Stromverbrauch
Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. „Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.“ Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. „Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.“
Ökostrom-Betreiber sollen sich an Kosten für Netzausbau beteiligen
Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen, meint Reiche. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. „Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind“, sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

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