Arbeiten in der Chemie

Ein Beruf mit neuem Namen: Kunststoff- und Kautschuktechnologe

· Lesezeit 2 Minuten.
Mitarbeiterin bei Kunststoffverpackung. Foto: stock adobe - Aleksei
Beruf mit Zukunft: Als Kunststoff- und Kautschuktechnologin arbeitet man daran mit, die Nachhaltigkeit in der Industrie voranzutreiben. Foto: stock adobe - Aleksei

Der Start ins neue Ausbildungsjahr verändert einiges für angehende Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Der Ausbildungsberuf erhält zum 1. August 2023 einen neuen Namen: Azubis werden nun zu Kunststoff- und Kautschuktechnologen ausgebildet. Auch die Lerninhalte ändern sich: Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung spielen ab sofort eine deutlich größere Rolle. 

Neue Inhalte: Ressourcenschonung bis Additive Fertigung

Für Unternehmen aus der Chemie-, Kunststoff- oder Kautschukbranche wird es immer schwieriger, Fachkräfte und Nachwuchs zu gewinnen. Aktuell können weniger als die Hälfte der Ausbildungsplätze für Verfahrensmechaniker mit geeigneten Bewerbern besetzt werden. Grund dafür könnte sein, dass der Beruf zu wenig bekannt ist oder die Inhalte und der Name der Ausbildung junge Menschen nicht ausreichend ansprechen. 

Und hier setzt die Neuausrichtung des Berufsbildes an. Neue Schwerpunkte wie Ressourcenschonung und digitales Know-how sollen die Ausbildung zum Kautschuktechnologen attraktiver machen und Nachwuchskräfte für die Herausforderungen der Zukunft rüsten. Die bereits bewährte Struktur der sieben Fachrichtungen der Verfahrensmechanik – darunter Halbzeuge, Compound- und Masterbatchherstellung oder Faserverbundtechnologie – wird darüber hinaus um die Zusatzqualifikation der Additiven Fertigung erweitert. Sie soll dem Technologie-Trend im Bereich 3D-Druck gerecht werden.

„Ein wichtiges Ziel der Neuausrichtung ist es, dass alle Unternehmen der Branche, vom regional verwurzelten Kleinbetrieb bis zum multinationalen Konzern, die Ausbildungsinhalte umsetzen können“, so der pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V.. So dürfen sich Firmen auf hochqualifizierte Absolventen freuen. Auch die Fachkräfte von morgen werden von der Neuausrichtung profitieren. Sie erhalten eine noch gezieltere Unterstützung, um fit für die zukünftigen Anforderungen der Arbeitswelt zu werden.

Tätigkeiten im Überblick

Die Tätigkeiten der Fachkräfte reichen von der Produktion von klassischen Kunststoffform- und Bauteilen über den Zusammenbau von Kunststofffenstern bis hin zur Herstellung der insbesondere im Flugzeugbau wichtigen Faserverbundwerkstoffe. „Dabei wird die Digitalisierung immer sichtbarer“, heißt es vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Eine digital vernetzte Produktion und spezielle Herstellungsformen wie der 3D-Druck sind demnach heute schon Alltag in vielen Firmen. „Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit, die sich in der energieintensiven Branche mit ihren zumeist schwer abbaubaren Produkten besonders eindringlich stellt.“

Beruf Kunststoff- und Kautschuktechnologe: Infos zur Ausbildung

Die Bundesagentur für Arbeit hat die wichtigsten Fakten zum Berufsbild zusammengestellt. Als Beispiel dient hier die Fachrichtung Formteile: 

Dauer der Ausbildung: 3 Jahre 

Benötigter Abschluss: kein bestimmter vorgeschrieben, Betriebe stellen meist Azubis mit mittlerem Bildungsabschluss ein 

Aufgaben: Fertigung von Formteilen planen, Verarbeitungsverfahren (z.B. Spritzgießen oder Schäumen) sowie Werk- und Hilfsstoffe auswählen, Anlagen einstellen, Produktionsablauf überwachen, Formteile nachbearbeiten, verpacken und transportieren 

Arbeitsorte: Werk- und Produktionshallen, mitunter auch Messlabore oder Lagerräume 

Mögliche Fachrichtungen: u.a. Faserverbundtechnologie, Halbzeuge, Mehrschichtkautschukteile 

Ausbildungsgehalt: 792 bis 1038 Euro (1. Ausbildungsjahr), 848 bis 1068 Euro (2. Ausbildungsjahr), 907 bis 1140 Euro (3. Ausbildungsjahr) 

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