Chemie im Alltag

Warum man schwitzt und wie Sie es richtig machen

Wozu Schweiß gut ist und wie Sie Ihren Körper beim Schwitzen unterstützen.

von Robyn Schmidt

· Lesezeit 4 Minuten.
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Schwitzen besitzt einen schlechten Ruf. Läuft der Schweiß, fühlen sich viele Menschen unwohl in ihrer Haut: Schweißflecken, schwitzende Menschen in der vollen Bahn, zum Thema Schwitzen fallen uns viele negative Bilder ein. Was viele jedoch nicht wissen: Schweiß hat eine essenzielle Funktion. Er kühlt den Körper bei Anstrengung und Wärme ab, so dass er nicht überhitzt und wir nicht kollabieren. Das Praktische daran ist, dass dies ganz automatisch funktioniert. Trotzdem kann man noch einiges tun, um seinen Körper dabei zu unterstützen. Mit freundlicher Unterstützung der pronova BKK haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie richtig schwitzen:

1. Schwitzen kann man trainieren

Trainierte Sportlerinnen und Sportler erkennt man nicht daran, dass sie bei Anstrengung entspannt dreinblickend ohne einen einzigen Schweißtropfen unterwegs sind. Im Gegenteil: Wer häufig Sport treibt, schwitzt eher als Nichtsportler. Der Körper lernt mit der Zeit und häufigerem Training besser, sich zu temperieren. Dabei geht er auch immer effektiver vor: Er beginnt früher zu schwitzen und gibt dabei genau die richtige Menge Schweiß ab, um den Körper zu kühlen, aber auch, um einen zu großen Wasserverlust zu vermeiden. Sehr gut trainiert werden kann das Schwitzen in der Sauna. Allerdings ist dies nicht für alle Menschen empfehlenswert. Wer unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte vor dem Saunieren seinen behandelnden Arzt zurate ziehen.

2. Wer schwitzt, braucht Flüssigkeit

Richtig schwitzen kann der Körper nur, wenn er auch auf genügend Flüssigkeit zugreifen kann. Wer viel schwitzt, aber keine Flüssigkeit zu sich nimmt, droht zu dehydrieren. Deshalb gilt: trinken, trinken, trinken. Geeignete Getränke sind Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Fruchtsäfte. Sie enthalten in der Regel genügend Mineralien, um die ausgeschwitzten Salze wieder zu ersetzen.

3. Erkältung ausschwitzen? Vorsicht!

„Eine Erkältung muss man ausschwitzen“, heißt es häufig. Also ab in die Sauna, wenn der Hals kratzt? Besser nicht, denn ist die Erkältung bereits ausgebrochen, sollten Sie Ihren ohnehin geschwächten Körper nicht noch zusätzlich belasten. Der Infekt kann einen schwereren Verlauf nehmen und der Saunagang im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufkollaps führen. Zur Vorbeugung einer Erkältung können jedoch regelmäßige Saunagänge dazu beitragen, die Immunabwehr des Körpers zu stärken.

4. Richtig saunieren will gelernt sein

Auch in der Sauna kann man einiges falsch machen. Viele Anfänger bringen einen falschen Ehrgeiz mit in die Kabine, setzen sich direkt auf die oberste Stufe und verweilen länger als es angenehm und gesund ist. Bei mehreren Saunagängen sollte man mit niedrigeren Temperaturen um die 60 Grad Celsius anfangen. Pro Runde reichen acht bis zehn Minuten aus, länger als eine Viertelstunde sollte man nicht drin bleiben. Wer gerne im Liegen sauniert, sollte sich in den letzten drei Minuten wieder hinsetzen, um die Durchblutung anzuregen. Nach dem Saunagang unbedingt duschen und eventuell kurz an die frische Luft gehen, um den Körper abzukühlen.

5. Schwitzen kann eine Krankheit sein

Schwitzen bei Hitze und Anstrengung ist ganz normal. Manche Menschen schwitzen jedoch unabhängig davon so stark an Händen, Füßen, Kopf oder den Achseln, dass man von Hyperhidrose – also vom krankhaften Schwitzen – spricht. Auslöser können zum Beispiel Krankheiten wie Diabetes oder hormonelle Probleme mit der Schilddrüse sein. Gerade starkes nächtliches Schwitzen sollten Betroffene medizinisch abklären lassen. Zudem kann übermäßiges Schwitzen auch genetisch bedingt sein. Spezielle Deodorants können die Schweißbildung hemmen, indem sie die Schweißdrüsen verengen oder verstopfen. Ein altes Hausmittel ist das Waschen der betroffenen Stellen mit Salbeitee oder Salbeiextrakten.

6. Frischer Schweiß riecht nicht

Ein unangenehmer Nebeneffekt des Schwitzens kann der Geruch sein. Schweiß allein riecht übrigens nicht. Erst in der Kombination mit verschiedenen Bakterien auf der Haut und durch deren Zersetzung beginnt Schweiß zu riechen. Wer den Schweißgeruch vermeiden will, muss deshalb nicht das Schwitzen unterbinden. Häufigeres Waschen und Duschen kann gegen die Geruchsbildung helfen. Auch die falsche Kleidung spielt oft eine Rolle. Geeignet sind Baumwolle und Leinen, weil sie luftdurchlässig sind. Kunstfasern führen dagegen oftmals zu einem Wärmestau und somit nicht selten auch zu typischem Schweißgeruch.

7. Bremsen Sie sich beim Sport

30 Grad Celsius, kein Schatten weit und breit: Ist Sport bei großer Hitze noch gesund? Auch im Sommer wollen Sportler und Sportlerinnen fit bleiben und nicht gleich ins klimatisierte Fitnessstudio ausweichen. Da die Hitze dem Körper zusätzliche Energie abfordert, sollte man dabei jedoch ein paar Tipps beachten: Vor, während und nach dem Workout viel trinken, das Pensum und die Intensität des Trainings reduzieren, atmungsaktive Kleidung tragen, Schattenstellen suchen, Training in der Mittagszeit vermeiden und stattdessen früh morgens oder spät abends losgehen.

Wie Sie sich in der Sommerhitze richtig abkühlen, haben wir hier zusammengestellt.

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