Arbeiten in der Chemie

Das Virus macht erfinderisch

· Lesezeit 2 Minuten.
Die BASF produziert seit Kurzem Handdesinfektionsmittel für Krankenhäuser in der Rhein-Neckar-Region.
Fertig für die Kliniken : Produktion, Abfüllung und Logistik Foto: BASF

Die Pandemie fordert die Betriebe. Das zeigt eine Blitzumfrage der Chemieverbände Rheinland-Pfalz bei Mitgliedsfirmen zum Umgang mit dem Coronavirus und den wirtschaftlichen Auswirkungen. Die gute Nachricht: Versorgungsengpässe meldeten Mitte März die wenigsten Firmen. Allerdings fürchtet mancher Betrieb, dass das noch kommt. Sorge wegen sinkender Nachfrage gibt es auch.

 

Bei Desinfektionsmitteln jedoch brummt die gerade. Um den Engpass zu mildern, fertigt jetzt der Chemiekonzern BASF Desinfektionsflüssigkeit und stellt sie Kliniken der Rhein-Neckar-Region kostenlos zur Verfügung. Das Gesundheitsministerium in Mainz erteilte der BASF eine Ausnahmegenehmigung für die Produktion.

 

Desinfektionsmittel sind begehrt

 

In den Krankenhäusern sei die „Versorgungslage teils sehr angespannt“, sagt der Ludwigshafener Werkleiter Uwe Liebelt. „Wir wollen daher helfen, die Verfügbarkeit zu sichern.“ Hergestellt wird das Mittel in einem Technikum des Unternehmens. Größere Mengen lassen sich dort allerdings nicht fertigen.

 

Auch die Ursa Chemie in Montabaur stellt mit Ausnahmegenehmigung so viel Desinfektionsmittel wie möglich her und gibt es kostenlos an Kliniken und Pflegeheime ab – sofern Alkohole verfügbar sind. „Wir helfen, wo wir können.“ Der Desinfektionsmittelhersteller Wigol in Worms registriert ebenfalls eine extreme Nachfrage. „Wir sind lieferfähig“, heißt es dort, „aber je nach Produkt nicht in dem Maße, wie die alkoholischen Desinfektionsmittel nachgefragt werden.“

 

Gefragt sind auch Produkte von Freudenberg in Kaiserslautern. Das Werk produziert Vliesstoffe für Atemmasken und das Basismaterial für Schutzanzüge. „Die Aufträge können wir – sollten sie wie angekündigt kommen – gerade so abdecken“, heißt es in der Westpfalz. Bei Clariant in Lahnstein „hält die Lieferkette“ noch. Die Polymer Chemie in Bad Sobernheim schließt Beeinträchtigungen in nächster Zeit nicht aus. Mit Engpässen bei einzelnen Rohstoffen „in der nahen Zukunft“ rechnet Berger-Lacke in Grünstadt.

 

Produktionsstopp in Autowerken

 

Der Bremsbelagspezialist TMD Friction in Hamm (Sieg) fürchtet eine sinkende Nachfrage durch den Produktionsstopp in Autowerken. Aus demselben Grund führen die Lackfabriken der BASF in Münster und Würzburg schon Kurzarbeit ein. Die Pandemie wird noch manche Herausforderung für die Branche bringen.

 

Hier erfahren Sie, wie Arbeitgeber der Chemie- und Pharmaindustrie in Rheinland-Pfalz ihre Arbeitnehmer vor Corona schützen.

 

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